Die Steueraffäre Cristiano Ronaldo zieht möglicherweise weitere Kreise. Nach Angaben der portugiesischen Sporttageszeitung A Bola will der Superstar seinen Klub Real Madrid aus Verärgerung über die Anklage wegen Steuerhinterziehung in diesem Sommer angeblich verlassen.
Ronaldo sei «schockiert» über die Anklage der Madrider Staatsanwaltschaft. Diese beschuldigt den vierfachen Weltfussballer, zwischen 2011 und 2014 über Briefkastenfirmen auf den britischen Jungferninseln und in Irland 14,7 Millionen Euro Steuern am spanischen Fiskus vorbeigeschleust zu haben. Im schlimmsten Fall droht Ronaldo eine Haftstrafe.
Der Stürmer, der sich derzeit mit Portugals Nationalteam in Russland auf den Confed Cup vorbereitet, wies sämtliche Anschuldigungen zurück. Er habe ein «reines Gewissen», rief Ronaldo Journalisten in Lissabon vor dem Abflug nach Russland zu.
Offenbar bei Perez vorgesprochen
Dem Bericht von A Bola zufolge ist die Entscheidung des Superstars unumstösslich. Ronaldo habe Real-Präsident Florentino Perez und weitere Entscheidungsträger der «Königlichen» bereits über seine Pläne informiert. Perez kündigte seinerseits an, alles zu versuchen, damit Ronaldo seinen Vertrag bis 2021 erfüllt.
Bevor die Titelgeschichte die Vorbereitung des portugiesischen Nationalteams störte, hatte der Weltfussballer noch den Eindruck erweckt, das leidige Thema vom Europameister fernhalten zu wollen. «Manchmal ist Schweigen die beste Antwort», hatte der 32-jährige Goalgetter auf Instagram geschrieben.
Angeblich sollen bereits Ronaldos Ex-Klub Manchester United, Paris St. Germain sowie zwei Klubs aus China ihre Fühler nach dem Goalgetter ausgestreckt haben.
Sendebezug: Radio SRF 4 News, Nachmittagsbulletin, 13.6.2017, 17:00 Uhr