Der Schweizer Goalie Jonas Omlin steht seit dieser Saison beim HSC Montpellier im Einsatz. Mit SRF Sport spricht der 26-jährige Obwaldner über sein Leben im Lockdown, sein Französisch, und das anstehende Duell mit Ligakrösus Paris Saint-Germain.
SRF Sport: Jonas Omlin, wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf?
Jonas Omlin: Ich hatte einen kleinen Rückschlag mit einer Verletzung, aber sonst habe ich solide Leistungen gezeigt. Wir haben eine gute Punkteausbeute und können mit unserer Rangierung zufrieden sein.
Was ist der grösste Unterschied zwischen der französischen und der Schweizer Liga?
Ein Unterschied ist sicher, dass die Liga in Frankreich aus 20 Mannschaften besteht, nicht aus 10. Da erwartet einen jedes Wochenende etwas Neues. Eindrücklich ist auch, dass das Niveau zwischen dem Fünft- und Letztplatzierten sehr ausgeglichen ist. Darum ist auch jeder Match hart umkämpft.
Am 25. Oktober wurden Sie beim 0:4 gegen Reims zur Pause ausgewechselt. Offenbar war eine Verletzung der Grund, nicht die Leistung?
Ja, ich hatte mir nach zehn Minuten eine Zerrung im Oberschenkel zugezogen, nach der Pause ging es dann nicht mehr weiter. Danach habe ich zwei weitere Spiele verpasst.
Seither hat ihr Team vier Siege in Serie gefeiert. Wie erklären Sie sich diesen Aufschwung?
Das Spiel gegen Reims verlief extrem unglücklich. Wir kassierten einen Penalty und zwei Rote Karten. Dann sieht es halt dramatischer aus, als es wirklich war. Aber wir wussten, dass wir eine Reaktion zeigen mussten und das ist uns gelungen.
Sie spielen am Wochenende gegen PSG und Stars wie Neymar und Kylian Mbappé. Bereitet man sich speziell auf ein solches Spiel vor?
Nein, eigentlich nicht. Wir bereiten uns vor wie auf jedes andere Spiel. Klar wissen alle, dass ein sehr guter Gegner auf uns zukommt und es einer ausserordentlichen Leistung bedarf, wenn wir punkten wollen. Wir hoffen, das grosse PSG ein bisschen ärgern zu können.
Mit einem Sieg könnte Ihr Team in der Tabelle PSG überholen. Wie sagen Sie dazu?
Das wäre mal etwas und hätte wirklich niemand erwartet, zumal PSG mit Abstand die beste Mannschaft der Liga ist. Es wäre eine coole Erfahrung.
Mit Anthony Racioppi gibt es noch einen zweiten Schweizer in Frankreich im Tor. Verfolgen Sie seinen Werdegang, was wissen Sie von ihm?
Ich kenne ihn persönlich nicht und habe auch noch nicht gegen ihn gespielt. Aber er hat zuletzt solide Leistungen gezeigt und es ist cool, dass ein weiterer Schweizer Goalie in der Liga mitwirkt.
In Frankreich gibt es im Vergleich zur Schweiz einen harten Lockdown. Wie erleben Sie diese Zeit? Wie sieht so ein «normaler» Tag bei Ihnen aus?
Es ist schon speziell. Man konnte bis kürzlich nur ins Training und dann wieder nach Hause. Es hat eingeschränkt und meinen Start in Frankreich erschwert. Das Leben ist ein bisschen einseitig, aber das geht allen so in Zeiten von Corona.
Das Gespräch führte Daniel Bossi.