In der Nations League war die Nati zuletzt gegen Gegner wie Deutschland oder Spanien der Underdog. Auch Unentschieden wurden als Erfolg gewertet. Mit Beginn der WM-Qualifikation ändern sich die Vorzeichen abrupt. Im Duell mit Italien um den Gruppensieg liegen keine Schweizer Ausrutscher drin.
Müdigkeit darf keine Ausrede sein.
Zum Erfolgsdruck gesellt sich ein ungewohnt dichter Terminplan. In den kommenden 8 Monaten stehen für die Nati mindestens 16 Partien an. Hinzu kommt die spezielle Konstellation, dass mitten in der WM-Qualifikation eine EM-Endrunde stattfindet. Granit Xhaka stellt aber klar: «Klar sind das sehr viel Spiele, aber Müdigkeit darf am Ende trotzdem keine Ausrede sein.»
Vladimir Petkovic spricht angesichts der hohen Taktung von einem «Hammer-Jahr». Allerdings denkt der Nati-Trainer dabei wohl eher an die total drei Duelle gegen Italien oder an die Spiele im Juni an der EM-Endrunde – und weniger an die Pflichtaufgabe im noch winterlich kalten Bulgarien oder an das Heimspiel am Sonntag im leeren St. Galler Kybunpark gegen Litauen.
Zuversichtlich stimmt vor dem Auftakt am Donnerstag in Sofia gegen die Nummer 68 im Fifa-Ranking aber der Blick in die Statistik. In den Qualis für die Endrunden 2016, 2018 und 2020 hat die Schweiz nur einmal gegen ein tiefer eingestuftes Teams verloren – 2014 gegen Slowenien. Überhaupt hat die Nati – aktuell auf Fifa-Position 16 – unter Petkovic stolze 75 Prozent aller Qualifikationsspiele gewonnen.
Gespannt sein darf man gegen die Bulgaren – bei denen fast das halbe Kader mit Debütanten bestückt ist – auf die Schweizer Startformation. Im defensiven Mittelfeld stehen als Nebenmann von Granit Xhaka mit Remo Freuler, Denis Zakaria und Djibril Sow gleich drei valable Kandidaten zur Verfügung.