7 Siege fuhr die Schweiz in den letzten 10 Jahren dreimal ein: In den Endrunden-Jahren 2006, 2008 und 2014. Doch einzig 2006 gab es gleichzeitig nicht mehr als 2 Niederlagen, dazu kamen noch 4 Unentschieden.
«Die Resultate sprechen für die Mannschaft», sagt SRF-Experte Raphaël Wicky. Dennoch sei der Sieg gegen Österreich wichtig gewesen in der Endabrechnung, weil es nach Niederlagen gegen England und die Slowakei der einzige Erfolg gegen ein besser eingestuftes Team war. «Die anderen 6 Siege waren gegen Teams, gegen die man einen Sieg erwarten kann», so Wicky.
Das System ist nicht so wichtig, wenn die Spieler laufen und sich unterstützen.
So bleibt der Eindruck, dass in diesem Jahr grösstenteils glanzlos die Pflicht erfüllt wurde. Ein Exploit oder Überraschungscoup fehlte. Im Gegenteil: Oftmals tat sich die Nati schwer und fand wie gegen Litauen oder Slowenien erst sehr spät in die Spiele.
Zu reden gab die Systemfrage. Bis auf die Partie in Österreich hielt Trainer Vladimir Petkovic stur an seiner 4-3-3-Formation fest. Gegen die Koller-Elf liess der Nati-Coach erstmals im 4-4-2 spielen. «Das System ist nicht so wichtig, wenn die Spieler laufen und sich unterstützen», meint Petkovic.
Erfolg durch Geschlossenheit
Das Spiel gegen Österreich zeigte auf, dass der Erfolg nur durch Solidarität und mannschaftliche Geschlossenheit erreicht werden kann. «Das ganze Talent und Potenzial in der Mannschaft kann nur gemeinsam umgesetzt werden», glaubt SRF-Experte Alain Sutter.
Nur musste dieser Teamgedanke anscheinend erst wachgerüttelt werden, nachdem die Presse von Grabenkämpfen in der Landesauswahl berichtet hatte.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 17.11.2015, 20:30 Uhr.