Vladimir Petkovic kommt erstmals in seiner Amtszeit in den Genuss eines Tests - und dies nach bereits 4 absolvierten Pflichtspielen. Das 4:0 gegen Litauen am Samstag hat den schwachen Start in die EM-Qualifikation relativiert. Das Team hinterliess in St. Gallen den Eindruck, als habe es Petkovics Auftrag verstanden und danach in die Tat umgesetzt. Nun geht es darum, dass sich weitere Akteure mit seiner Philosophie ausserhalb des Trainings vertraut machen können.
Mit Bürki und Lang
«Ich werde die eine oder andere Option prüfen», sagte der Coach im Vorfeld. Viel Auswahl hat er aber nicht. Aufgrund der vielen Verletzten (Lustenberger, Rodriguez, Senderos, Widmer, Xhaka) haben am Montagmittag nur 20 Spieler die Reise nach Polen mitgemacht.
Im Tor wird nach Yann Sommers Abreise mit Freiburgs Roman Bürki ein Debütant stehen. «Rechts spielt wahrscheinlich Lang», verriet Petkovic am Tag vor der Partie. Der GC-Verteidiger ersetzt Stephan Lichtsteiner, der wegen seines hohen Pensums mit Juventus Turin wie Sommer die Freigabe für die Rückkehr zum Klub erhielt.
Neben Bürki und Lang dürften auch die gegen Litauen nicht berücksichtigten Steve von Bergen, Fabian Frei, Pajtim Kasami, Valentin Stocker und womöglich ein weiterer Goalie-Debütant (Marwin Hitz) zu Einsatzminuten kommen.
Schär freut sich auf Lewandowski
Fabian Schär, der am Sonntag wie Johan Djourou und Valon Behrami mit dem Training aussetzte, dürfte höchstens eine Halbzeit bestreiten. Dennoch blicke er dem Duell mit Bayern-Stürmer Robert Lewandowski mit «viel Vorfreude» entgegen. «Er ist ein absoluter Top-Spieler, hat alles, was ein Stürmer braucht», sagte der FCB-Verteidiger.
Für Coach Petkovic geht es im 750. Länderspiel der Verbandsgeschichte auch darum, das Kader zu erweitern. «Ich hoffe, dass der eine oder andere Spieler mir schwierige Entscheidungen in der Zukunft bereiten wird», sagte Petkovic, der ein Duell zweier offensiv ausgerichteter Teams erwartet.
Auch Polen mit Absenzen
Nicht nur die Schweiz, auch Polen wird den Test im Miejski-Stadion bei weitem nicht in Bestbesetzung bestreiten (Blaszczykowski, Grosicki, Piszczek und Wawrzyniak fehlen verletzt). Dennoch ist der Gastgeber wesentlich stärker einzuschätzen als Litauen. In der EM-Qualifikation führt Polen, die Nummer 44 des FIFA-Rankings, die Gruppe D nach 4 Runden mit 10 Punkten und einem Torverhältnis von 15:2 an.
Unter anderem setzte sich die Mannschaft von Coach Adam Nawalka Mitte Oktober erstmals in Polens Verbandsgeschichte gegen Weltmeister Deutschland durch (2:0). Der letzte Schweizer Gegner des Jahres hat 2014 nur eines von neun Spielen verloren: einen Test im März gegen Schottland. Für Nawalka ist der Test in Breslau «die optimale Gelegenheit, gegen einen hervorragenden Gegner zu prüfen, wie gut wir wirklich sind».
Mögliche Aufstellungen
Polen: Boruc; Olkowski, Glik, Szukala, Jedrzejczyk; Krychowiak, Jodlowiec; Zyro, Mila, Rybus; Lewandowski.
Schweiz: Bürki; Lang, Schär, Von Bergen, Moubandje; Frei, Inler, Kasami; Seferovic, Shaqiri, Drmic.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 15.11.14 20:30 Uhr
Jubiläumsspiele des Schweizerischen Fussballverbandes
1. Spiel | Frankreich - Schweiz | 1:0 | Paris | 12.2.1905 |
250. Spiel | Dänemark - Schweiz | 1:1 | Kopenhagen | 19.9.1954 |
500. Spiel | Spanien - Schweiz | 2:1 | Santa Cruz | 13.12.1989 |
600. Spiel | Deutschland - Schweiz | 1:1 | Kaiserslautern | 26.4.2000 |
700. Spiel | Schweiz - Uruguay | 1:3 | St. Gallen | 3.3.2010 |
750. Spiel | Polen - Schweiz | Breslau | 18.11.2014 |