Es gab schon Zeiten, in denen es weniger Spass machte, gegen Spanien zu spielen. So zum Beispiel zwischen 2008 und 2012, als die «Furia Roja» (die rote Furie) den Weltfussball dominierte. In dieser Zeitspanne gewann Spanien zweimal die Europameisterschaft, 2010 krönten sich die Iberer in Südafrika erstmals zum Weltmeister.
Doch das «Furia» im Übername des spanischen Nationalteams ist längst verschwunden. Die Bilanz an den grossen Turnieren seit 2014 liest sich ernüchternd.
Das Abschneiden der Spanier an den grossen Turnieren nach 2012
Turnier | Endstation |
---|---|
WM 2014 | Gruppenphase |
EM 2016 | Achtelfinal |
WM 2018 | Achtelfinal |
Spieler mit der Qualität von Xavi, Andres Iniesta oder auch David Villa, welche die goldene Ära der Spanier und des «Tiki-Taka» geprägt haben, sucht man im aktuellen Team der Spanier vergebens. Zweifellos ist noch immer viel Talent vorhanden. Dennoch ist das Spanien der Gegenwart nicht ansatzweise zu vergleichen mit jenem zwischen 2008 und 2012. Zumindest noch nicht.
Luis Enrique bastelt und bastelt
Denn Luis Enrique ist seit seiner Ernennung zum Nationaltrainer nach der WM 2018 drauf und dran, den Spaniern eine neue Identität zu verpassen. Bereits 22 Spieler gaben unter dem ehemaligen Internationalen ihr Debüt im A-Nationalteam. Auf grosse Namen legt Luis Enrique dabei keinen Wert. Nominiert wird, wer es sich mit guten Leistungen im Klub verdient hat.
Und so schaffen es unter ihm nicht nur Spieler von Real Madrid, Barcelona oder anderen Spitzenteams ins Nationalteam, sondern immer wieder auch Akteure von kleineren Klubs wie beispielsweise Levante, Villarreal oder Real Sociedad.
Hoffnung liegt auf Teenager Ansu Fati
Dank der Verschiebung der EM von 2020 auf 2021 erhielt Luis Enrique ein zusätzliches Jahr, um die Puzzleteile zusammenzufügen. Ausser dem unbestrittenen Captain Sergio Ramos kann sich kaum ein Spieler in Sicherheit wiegen, wenn es um einen Platz im definitiven EM-Kader geht. Das Casting ist in vollem Gange.
Beste Chancen auf eine tragende Rolle in Spaniens Nationalmannschaft hat Ansu Fati. Das Sturm-Juwel von Barcelona legte einen eindrücklichen Saisonstart hin. Der erst 17-Jährige erzielte in 3 Liga-Partien mit «Barça» 3 Treffer.
Zudem feierte der in Guinea-Bissau geborene Angreifer in der Nations League gegen die Ukraine (4:0) im 2. Länderspiel seine Tor-Premiere für Spanien. Gut möglich, dass Fati am Samstag gegen die Schweiz die Chance bekommt, sich weiter zu beweisen.