Die Farben grün und weiss spielen im Fussball-Alltag von Stefan Wolf keine Rolle mehr. Zu Beginn der eben zu Ende gegangenen Super-League-Saison war das noch anders. Der 50-Jährige war beim FC St. Gallen als Verwaltungsrat für den Bereich Sport zuständig. Als Luzerner schlug sein Herz jedoch immer für blau-weiss.
«Wenn der FCL nach St. Gallen kam, dann waren es immer 49 Prozent FCSG und 51 Prozent FCL. Jetzt sind es halt 100», sagt Wolf, der Mitte Februar das Präsidenten-Amt bei den Luzernern übernommen hat. Mit seiner Inthronisierung ging bei den Zentralschweizern ein langer Aktionärsstreit zu Ende.
4 Final-Niederlagen sind genug
Der Cupfinal ist für Wolf nicht nur seiner Ostschweizer Vergangenheit wegen eine spezielle Angelegenheit. Der ehemalige Innenverteidiger war Teil der Luzerner Mannschaft, als diese 1992 den zweiten und bis heute letzten Cupsieg der Klubgeschichte holte. Seither gingen vier Finals verloren (1997, 2005, 2007, 2012).
Für die Innerschweiz hätte ein Luzerner Cupsieg eine enorme Bedeutung, sagt Wolf. Für die Mannschaft und alle Angestellten wäre es nach einer schwierigen Saison mit viel Mehraufwand durch Corona «das i-Tüpfelchen», wie es der ehemalige Schweizer Internationale nennt. «Im Allgemeinen ist der Stellenwert des Schweizer Cups aber eher gesunken. Das finde ich schade. Man sollte den Cup wieder mehr pushen, mehr ins Rampenlicht stellen.»