Die Vorzeichen vor dem kapitalen Saisonspiel könnten günstiger sein. Ausgerechnet vor dem Cup-Halbfinal in Sitten ist der FC Luzern in der Meisterschaft aus dem Tritt geraten. Der letzte Sieg datiert vom 12. Februar. Die vergangenen 6 Partien warfen nur 4 Punkte ab – bei der Hauptprobe gegen die Walliser resultierte zu Hause ein 0:0.
Kommt hinzu, dass der FCL auch auf der Torhüterposition derzeit auf der Suche ist. Cheftrainer Markus Babbel leitete mit einer Rochade vor einem Monat den Prozess ein, um Jonas Omlin (23) zum Nachfolger des zurücktretenden David Zibung (33) zu installieren.
Ein Junger hat mehrere Chancen verdient
Nach dem Cup-Sieg im Viertelfinal beim unterklassigen FC Aarau wurde Omlin auch in der Super League zuletzt 4 Mal berücksichtigt. «Er hat Sicherheit ausgestrahlt und seine Sache sehr gut gemacht», sagte Babbel nach dem 1:1-Remis in St. Gallen der Luzerner Zeitung. Das Obwaldner Eigengewächs, das letzte Saison als Leihkraft von Le Mont Spielpraxis sammeln konnte, überzeugt durch hohe Konzentrationsfähigkeit. Zuletzt gegen Lugano gab es jedoch Licht und Schatten.
Omlins «Testphase», wie es der Coach ausdrückt, ist noch nicht abgelaufen. Um zu erfahren, ober er als Stammgoalie taugt, müsse man ihn nicht nur in 2 oder 3 Partien sehen, sondern in 5 bis 10. Konsequent wäre, im Cup erneut auf Omlin zu setzen. Damit ginge der 44-jährige Deutsche ein Risiko ein:
- David Zibung galt jahrelang als sicherer Wert zwischen den Pfosten, er ist der dienstälteste Keeper in der höchsten Liga. Der frühere U21-Nationalgoalie wurde schon 2006 zum FCL-Captain ernannt und ist bei nahezu 450 Einsätzen angelangt.
- Auf der anderen Seite hat Jonas Omlin erst 5 Super-League-Partien bestritten. An seine Feuertaufe im März 2015 hat er keine guten Erinnerungen. Bei der 1:4-Heimschlappe gegen Basel leistete er sich 2 gröbere Patzer.
Bei seinem behutsamen Aufbau wird Omlin von den Innerschweizern bewusst aus der medialen Schusslinie genommen. So steht der 23-Jährige bis auf weiteres für keine Interviews zur Verfügung – gut möglich, dass dies am Mittwoch schon anders ist.
Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell», 03.04.2017 22:20 Uhr