- Der FC Basel verpasst am 9. Spieltag der Super League mit dem 2:2 bei Lugano den Befreiungsschlag.
- Die Basler, seit 15 Spielen nicht mehr ohne Gegentor, geben eine 2:0-Führung noch her.
- In den weiteren Sonntagspartien trennen sich der FC Zürich und Xamax unentschieden. Sion gewinnt in Luzern 3:1.
In der 82. Minute wurden einmal mehr Basels Probleme offenkundig: Luganos Alexander Gerndt brachte den Ball zur Mitte. Da kein Basler Verteidiger in der Lage war, das Leder aus dem Strafraum zu spedieren, konnte Joker Carlinhos zum 2:2 einnetzen. Es war der Treffer zum Schlussresultat und direkt ins Basler Herz. Der erhoffte Aufschwung nach dem Sieg über Luzern blieb aus.
Nach dem Seitenwechsel furios
Kaum hatte Schiedsrichter Pascal Erlachner die 2. Halbzeit angepfiffen, wurde im Cornaredo plötzlich Fussball gespielt. Erst brachte Albian Ajeti den Ball nach einer schönen Kombination via Luca Zuffi und Fabian Frei zum 2:0 (50.) im Lugano-Tor unter.
Keine 2 Minuten später verkürzte der auffällige Miroslav Covilo nach einem Freistoss per Kopf auf 1:2. Seinem Treffer haftete zwar der Makel einer Abseitsposition an. Diese wurde aber nicht geahndet. Wenig überraschend stand ein Standard, die Kernkompetenz der Tessiner, am Ursprung des Treffers.
Nur Renzetti fällt auf
Gemessen am Bemühen, Fussball zu spielen, dauerte die 1. Halbzeit nur 10 Minuten. Hatte Ricky van Wolfswinkel die frühe Gästeführung noch frei vor Lugano-Keeper David da Costa verpasst (7.), machte es Zuffi 2 Zeigerumdrehungen später besser: Von Ajeti bedient, brachte er die Kugel problemlos im Netz unter.
Dann wurde fast schon Arbeitsverweigerung betrieben. Basel fiel vorab durch Missverständnisse auf, Lugano agierte mut- und ideenlos. Der auffälligste Akteur fand sich so neben dem Feld: Der streitbare Lugano-Präsident Angelo Renzetti tauchte plötzlich bei der Spielerbank auf und diskutierte heftig mit dem Schiedsrichterassistenten.
Zuffis Treffer als einziger Glanzpunkt in Halbzeit 1
Die Sorgen bleiben - auf beiden Seiten
Basel konnte aus dem 2:1 gegen Luzern keinen Trend machen. Die defensiven Unsicherheiten, die miserable halbe Stunde nach dem 1:0-Treffer und der magere Punkt sind deutlich zu wenig. Die Diskussionen am Rheinknie dürften damit nicht verstummen, wohl noch nicht einmal leiser werden.
Auf der anderen Seite hat sich der wackelnde Stuhl von Lugano-Trainer Guillermo Abascal nur leicht stabilisiert. Der tobende Renzetti, der schon unter der Woche mit Rauswurf gedroht hatte, wird noch einiges mehr von seinem Coach verlangen.
Die Stimmen zum Spiel
Super League
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 30.9.2018, 15:40 Uhr