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Wiesers Foul an Yapi
Aus Sport-Clip vom 09.11.2014.
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Super League Aaraus Wieser nach Yapi-Foul verurteilt

Das grobe Foul an FCZ-Spieler Gilles Yapi vom vergangenen November hat für Sandro Wieser nun strafrechtliche Konsequenzen. Die Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau verurteilte den Liechtensteiner zu einer bedingten Geldstrafe von 180 Tagessätzen und zu einer Busse von 10‘000 Franken.

Die Staatsanwaltschaft qualifizierte das Foul des Aarauers Sandro Wieser als eventualvorsätzliche einfache Körperverletzung und fahrlässige schwere Körperverletzung und verurteilte den Fussballer per Strafbefehl zu den dabei maximal möglichen Strafen. Dieses harte Urteil lasse sich gemäss der Aargauer Staatsanwaltschaft mit zwei Punkten begründen.

Für die bedingte Geldstrafe von 180 Tagessätzen spiele die Schwere des Deliktes eine Rolle. «Hier geht die Staatsanwaltschaft von einem schweren Verschulden aus», führt Mediensprecherin Fiona Strebel gegenüber Radio SRF aus. Und bei der Höhe der Busse würden die Lebens- und Einkommensverhältnisse des Beschuldigten abgewogen.

Verletzung in Kauf genommen

Dass überhaupt ein strafrechtliches Urteil gefällt wird, das ist speziell. In der Regel sind solche Verletzungen im Profisport eine Sache für die Sportjustiz und nicht für ein «ziviles» Verfahren, auch wenn es schon in der Vergangenheit zu ähnlichen Urteilen gekommen ist.

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Das Urteil im Fall Sandro Wieser (Radio SRF 1, 06.05.15, 12:03 Uhr)
01:52 min
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Auch die Aargauer Staatsanwaltschaft bestätigt, dass sich die Straf-Justiz normalerweise nicht mit solchen Fällen beschäftige. Fiona Strebel: «Sportler akzeptieren stillschweigend das Risiko einer Verletzung», deswegen seien Verfahren wegen Verletzungen aus Fouls ungewöhnlich.

Allerdings sei man in diesem Fall zur Einschätzung gelangt, dass Sandro Wieser durch sein rüdes Einsteigen die Verletzung von Gilles Yapi in Kauf genommen habe. «Er müsste in seiner Rolle als Profifussballer wissen, dass er mit einem solchen Foul die Gesundheit des Gegenspielers risikert», meint Strebel dazu, und verweist auf die Videoaufnahme, welche die Härte der Aktion klar zeige.

Volles Tempo, gestrecktes Bein

In der Super-League-Partie zwischen Aarau und Zürich vom 9. November 2014 hatte der 22-jährige Liechtensteiner seinen Gegenspieler Gilles Yapi mit einem brutalen Foul niedergestreckt. Wieser attackierte Yapi von hinten, mit grossem Tempo und gestrecktem Bein auf Kniehöhe.

Der Ivorer hatte dabei diverse Verletzungen im Knie erlitten, unter anderem einen Kreuzbandriss, einen Innenbandriss, einen Riss des Aussen- und Innenmeniskus sowie einen Knorpeldefekt bis auf die Knochen. Der FC Zürich und Yapi reichten bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige gegen Wieser ein.

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Yapi im Aufbautraining
Aus sportaktuell vom 30.04.2015.
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Sendebezug: Radio SRF 1, Regionaljournal AG/SO, 06.05.15, 12:03 Uhr

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