Mit statistischen Facts ist es ja immer so eine Sache. Es gibt solche, die sprechen für etwas, und solche, die dagegen sprechen. Und je nach Standpunkt pickt man sich dann jenen raus, der am meisten Grund zur Hoffnung gibt.
Im Falle des FC Thun ist die Sache mit der Hoffnung im Hinblick auf das Barrage-Rückspiel am Montag (ab 18:15 Uhr bei SRF im Liveticker) gar nicht so einfach. Nach der 0:2-Niederlage in Vaduz ist klar, dass die Berner 2 Tore schiessen müssen, um sich zumindest in die Verlängerung zu retten. Aber:
- Thun gewann in dieser Saison nur 4 Spiele mit einem Resultat, mit dem es im Barrage-Rückspiel mindestens eine Verlängerung geben würde.
- Um den ersten Abstieg seit 2008 zu verhindern, müsste Thun zum 4. Team werden, welches in der Barrage trotz Niederlage im Hinspiel siegt.
Und als wäre die Ausgangslage für die Berner Oberländer angesichts der Hinspiel-Hypothek nicht schon schwierig genug, lastet auf dem Super-League-Vertreter wohl ohnehin der grössere Druck. Ein Druck, dem Thun in Vaduz nicht gewachsen war, wie Marc Schneider nach der Niederlage im «Ländle» zu Protokoll gab.
Es braucht ein halbes Xamax-Wunder
Abgerechnet wird aber bekanntlich am Schluss. Das hat den Thunern in der abgelaufenen Saison bereits einmal in die Karten gespielt. Nach einer desolaten Hinrunde mit mickrigen 9 Punkten schien der direkte Abstieg praktisch festzustehen. Dann aber avancierte das Schneider-Team zum drittbesten Team der Rückrunde – auch dank Siegen gegen YB, St. Gallen und Basel.
In der heimischen Stockhorn-Arena hat Thun in diesem Kalenderjahr keines seiner 9 Heimspiele verloren (7 Siege, 2 Remis). Mit den Liechtensteinern reist allerdings eine äusserst solide Auswärts-Mannschaft an. Nur eines ihrer letzten 13 Spiele in der Fremde haben die Vaduzer verloren.
Die Liechtensteiner gehen als 4. Team mit einem 2-Tore-Vorsprung ins Rückspiel. Xamax und Sion hatte dieser in der Vergangenheit gereicht. Im vergangenen Jahr aber verspielte Aarau gegen Xamax im Brügglifeld ein 4:0 aus dem Hinspiel. Thun würde am Montag im Berner Oberland bereits ein halbes «Brügglifeld-Wunder» helfen.