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Basel sauer, Sion panisch Die Stimmung in der Super League in 8 Zitaten

Basel patzte, YB brillierte, Vaduz überraschte und Luzern gelang ein Befreiungsschlag: Das sagten die Beteiligten.

Basel-Verteidiger Timm Klose.
Legende: Total bedient Basel-Verteidiger Timm Klose. Freshfocus

Der FC Basel kassierte beim FC Lugano am Sonntagnachmittag den nächsten Rückschlag. Das Team von Ciriaco Sforza trabte bereits zum 4. Mal in dieser Saison als Verlierer vom Feld. Im Tessin wurden die Basler in letzter Sekunde um einen Punktgewinn gebracht und verloren 0:1.

Basel-Verteidiger Timm Klose redete nach der Partie Klartext.

Ich bin sauer. So ein Spiel dürfen wir nicht aus der Hand geben. Wir müssen uns selbst im Spiegel anschauen und auch ein paar Dinge hinterfragen.

Bei den Luganesi herrschte aufgrund des Vollerfolgs aber nicht etwa Partystimmung. Trainer Maurizio Jacobacci war zwar zufrieden mit dem Resultat und auch die Tabellensituation – Lugano ist hinter YB Zweiter – stimmt den 57-Jährigen positiv. Dennoch hält er den Ball flach, vor allem in Hinblick auf den weiteren Saisonverlauf:

Das Ziel ist nicht abzusteigen. Wir müssen bescheiden bleiben, denn wir sind der FC Lugano, nicht Basel, YB, St. Gallen oder Luzern, die ganz andere Möglichkeiten haben.

Die Berner Young Boys kommen immer besser in Fahrt. Nach dem grossen Schritt in Richtung Sechzehntelfinals in der Europa League läuft es auch in der Meisterschaft wie am Schnürchen. Das 3:0 gegen Lausanne im neu eröffneten Stade de la Tuilière war an Souveränität kaum zu überbieten. Trainer Gerardo Seoane weiss, warum YB sich in den letzten Wochen weiter gesteigert hat.

Da ist etwas zusammengewachsen, sowohl im Teamgeist als auch auf dem Platz. Die Automatismen fangen besser an zu greifen und das spiegelt sich in der Leistung wider.

Lausanne-Übungsleiter Giorgio Contini sah derweil keinen Grund, sich über die deutliche Niederlage den Kopf zu zerbrechen. Stattdessen wand er dem Gegner ein Kränzchen.

YB war überlegen, das müssen wir einfach akzeptieren. Wir waren aber auch zu wenig effizient und zielstrebig. Wir hatten einen guten Saisonstart und jetzt müssen wir wieder in die Spur finden.

Am Samstag war für Servette zuhause gegen Luzern kein Kraut gewachsen. 1:3 hiess es letztlich aus Sicht der Genfer, die damit die Rote Laterne übernahmen. Servette-Trainer Alain Geiger mochte deswegen den Teufel aber noch nicht an die Wand malen.

Es gibt keine Panik. Wir müssen nicht immer auf die Tabelle schauen, sondern besser spielen, arbeiten und positiv bleiben. Um über den Abstieg zu sprechen, ist es zu früh.

Seinem Pendant beim FC Luzern, Fabio Celestini , war die Erleichterung über den 1. Sieg im 8. Saisonspiel ins Gesicht geschrieben. Er frohlockte:

Die Mannschaft hat es super gemacht. Für das Selbstvertrauen ist der Sieg sehr wichtig für uns.

Auch beim FC Vaduz herrschte am Samstagabend gute Stimmung. Der 4:1-Sieg zuhause über Sion war der erste seit dem 7. August (in der Barrage gegen Thun). Natürlich war Coach Mario Frick voll des Lobes.

Ich bin heute ein glücklicher Mann. Wir haben einen überragenden Auftritt hingelegt. Der Sieg war hochverdient und ich bin froh, dass sich die Mannschaft für den Aufwand belohnt hat.

Ganz anders sah die Gemütslage natürlich im Sion-Lager aus. Präsident Christian Constantin sprach im Blick von einer «Katastrophe» und einem «Alptraum» und hängt an:

Wenn man gegen den Tabellenletzten verliert, bedeutet dies, dass wir uns sofort in den Modus versetzen müssen, gegen den Abstieg zu kämpfen.

Die Chance, das Ruder herumzureissen, bietet sich den Wallisern schon am kommenden Mittwoch. Dann gastiert der FC Sion in Luzern. Und auch Servette (zuhause gegen Zürich) sowie Lausanne (zuhause gegen Vaduz) könnten bereits wieder Töne der Zufriedenheit anschlagen.

Super League

SRF zwei, sportlive, 29.11.2020, 15:40 Uhr ; 

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