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Die Stimmen zur Xamax-Wende Liverpool-Video, Trainerfrage und das Stadion im Hinterkopf

4 Tore, 5 Geschichten: Die Protagonisten nach der unglaublichen Xamax-Wende im Interview und unter der Lupe.

1. Stéphane Henchoz: Blick zurück und nach vorne

Wie motiviert man als Trainer sein Team nach einer 0:4-Niederlage im Hinspiel? Stéphane Henchoz besann sich seiner Vergangenheit bei Liverpool und spielte seinem Team die Wende der «Reds» gegen Barcelona im CL-Halbfinal vor.

Es war die perfekte Abschiedsvorstellung für den Mann, dessen Vertrag trotz seines Rufs als «Retter von Xamax» nicht verlängert wird. «Ich wollte, dass alle Beteiligten nach dem Rückspiel stolz auf sich sein können», meinte Henchoz nach der Partie. Er sei traurig und zufrieden zugleich. Vor der grossen Wehmut will er aber noch etwas feiern: «Jetzt trinken wir im Bus ein paar Bier und fahren ins Stade de la Maladière. Dort stossen wir mit den Fans an.»

2. Wie war das mit dem Rahmen-Abkommen?

Anstelle der «Xamax-Wende» hatte alles auf einen Aarau-Aufstieg hingedeutet. Ob mit den Baumeistern des Erfolgs, Trainer Patrick Rahmen und Sportchef Sandro Burki, wurde jedoch hinterfragt. In den Medien hielt sich das hartnäckige Gerücht, das Duo wechsle zu GC (Burki) und Basel (Rahmen) – gebe dies jedoch erst nach geglücktem Aufstieg bekannt.

Dieser klappte bekanntlich nicht. Burki unterschrieb unmittelbar nach der Partie einen neuen Vertrag bei Aarau. Und Rahmen dementierte: «Es gab keinen Kontakt.» Den Vorwurf, sein Team habe die Partie auf die leichte Schulter genommen, liess Aaraus Coach nicht gelten: «Wir haben uns topseriös vorbereitet. Xamax war grausam effizient, wie wir im Hinspiel.»

3. Der Durst des Pietro di Nardo

Es waren keine schönen Bilder, als Xamax' Pietro di Nardo in der Schlussphase der Verlängerung bei Temperaturen um 30 Grad zusammenklappte. Nach dem Spiel zeigte sich der Mittelfeld-Terrier erholt: «Wir haben Fussballgeschichte geschrieben.» Und präsentierte sich in Feierlaune: «Ich trinke jetzt, bis ich keinen Durst mehr habe. Und ich habe einen Riesen-Durst.»

4. Der Captain geht von Bord

Für Aaraus Gianluca Frontino war so oder so klar, dass er seine Profi-Karriere nach der Barrage beenden würde – mit oder ohne Aufstieg. Traurig war der 29-jährige Captain dennoch: «Da werden wir lange dran knabbern. In Neuenburg ist uns alles gelungen, heute ihnen. Sie waren stehend k.o. Es sollte einfach nicht sein.» Er konnte dem Ganzen aber auch positives abgewinnen: «Das war Werbung für den Schweizer Fussball und die Barrage.»

5. War's das mit dem neuen Stadion?

Das in die Jahre gekommene Brügglifeld muss unbedingt einer Renovation unterzogen werden. Inwiefern lähmt der Verbleib in der Challenge League den geplanten Neubau? «Das ist ein Generationen-Projekt. Der FCA kann mobilisieren, wir hatten heute volles Haus», sagte Präsident Alfred Schmid. «Wir gehören in die Super League. Zwischen Bern und Zürich muss es noch einen Klub geben. Dieses Stadion wird gebaut, auch wenn es im Aargau etwas länger geht. Aber die Zürcher sind ja auch noch nicht soweit.»

Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 23.05.2019, 22:20 Uhr

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