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FCB-Präsident kontert Kritik Burgener will kein Schettino sein

An der Präsentation von Ciriaco Sforza muss FCB-Präsident Bernhard Burgener viele unangenehme Fragen beantworten.

Nach den Rücktritten von Ruedi Zbinden (statt Sportchef wieder Chefscout) und Alex Frei als U21-Trainer löcherte die Journalisten-Schar Burgener mit etlichen Fragen. Eigentlich hätte der neue Trainer Ciriaco Sforza im Mittelpunkt stehen sollen. «Wir wollten aber alle Fragen beantworten», erklärte Burgener.

Rücktritte von Zbinden und Frei sind abgehakt

Angesprochen auf den Abgang von U21-Trainer Alex Frei sagte Burgener lapidar: «Es war sein Entscheid. Damit ist das Thema für mich und den FCB erledigt.» Frei und Marco Streller seien bei seinem Amtsantritt federführend gewesen. Nun bleibe nur noch Massimo Ceccaroni übrig. Dass Ruedi Zbinden den Posten als Sportchef abgegeben hat und nur wieder als Chefscout amtet, habe man wie Freis Kündigung akzeptieren müssen.

Die Liquidität spielt eine zentrale Rolle. Wir sind sicher bis Februar/März flüssig.
Autor: Bernhard Burgener

Wann präsentiert der FCB einen neuen Sportchef? Burgener: «Die sportliche Leitung werden wir in Ruhe angehen. Es war wichtig, sicherzustellen, dass wir zum Trainingsstart und zum Beginn der neuen Saison bereit sind.»

Bernhard Burgener.
Legende: Will als Präsident weitermachen Bernhard Burgener. Freshfocus

Die Wahl von Sforza trafen 5 Personen

Eigentlich gehört es in den Kompetenzbereich eines Sportchefs, den Trainer mitzubestimmen. Da dieser Posten vakant ist, fällte ein Fünfer-Gremium den Entscheid zugunsten von Sforza. Namen nannte Burgener keine. «Ein Externer und drei Interne» hätten Sforzas Präsentation so überzeugend gefunden, dass er sich ihnen angeschlossen habe.

Der neue Trainer passe hervorragend zur Strategie, dass wieder mehr Junge in der 1. Mannschaft zum Einsatz kommen müssen. Dies habe der scheidende Marcel Koller bereits angestossen. Und obwohl der Zürcher einen «hervorragenden Job» gemacht habe, sei man gemeinsam zum Entscheid gekommen, getrennte Wege zu gehen.

Liquidität bis Februar gesichert

Burgener äusserte sich auch zur finanziellen Lage des Klubs. «Die Liquidität spielt eine zentrale Rolle. Wir sind sicher bis Februar/März flüssig», erklärte er. Man habe keine Schulden gemacht und bisher auch keinen Bankkredit beantragt.

Ich gehöre ans Ruder und muss das Schiff durch den Sturm führen.
Autor: Bernhard Burgener

Der Transfer von Jonas Omlin zu Montpellier habe wichtiges Geld in die Klubkasse gespült und dank des Weiterverkaufs von Albian Ajeti (von West Ham zu Celtic Glasgow) seien rund 5 Millionen Franken schneller fällig (jetzt 2,5 Millionen und im Januar die zweite Hälfte).

Burgener will nicht zurücktreten

Die öffentliche Kritik seitens der Medien und einiger FCB-Fans lässt Burgener an sich abprallen. Er könne damit umgehen. Diese verstumme erst bei Erreichen des Meistertitels. Seinen Rücktritt zu fordern, sei legitim. «Aber ich besitze den Klub und habe eine Verantwortung. Ich gehöre ans Ruder und muss das Schiff durch den Sturm führen. Ich bin kein Schettino», stellte Burgener klar. Wie der Kapitän der Costa Concordia das sinkende Schiff zu verlassen, stehe nicht zur Debatte.

Schliesslich habe man «es eigentlich im Griff». Den Spagat zu schaffen, ohne die Gelder der direkten Champions-League-Teilnahme auszukommen, sei wie erwartet schwierig gewesen. Man habe das Kader verkleinern und verjüngen müssen. Der FCB plane mit dem aktuellen Spieler-Pool, so Burgener. Es seien keine Angebote eingegangen.

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