Der Zweite ist der erste Verlierer, hört man im Sport immer wieder. Das mag des Öfteren zutreffen. Beim FC St. Gallen tut es dies nicht. «Wenn mir im September jemand gesagt hätte, dass wir am Ende Zweiter werden? Ich hätte es nicht geglaubt», sagte ein sichtlich stolzer Peter Zeidler am Tag nach der 1:3-Niederlage des FCSG bei Meister YB.
Der Teamspirit als Schlüssel zum Erfolg
Doch wie waren solch konstant starke Leistungen überhaupt möglich? «Wir entwickelten eine unglaubliche Dynamik, vor allem im Zusammenhalt. Und irgendwann merkte man es dann auch auf dem Platz, dass es einfach passt», so der FCSG-Trainer.
Obschon sich gewisse Einzelakteure wie unter anderen Cedric Itten, Ermedin Demirovic oder auch Mittelfeldmotor Jordi Quintilla ins Rampenlicht spielten, hebt auch Matthias Hüppi den Teamspirit als Erfolgsfaktor hervor. «Klar braucht es Qualität im Team. Aber am Schluss steht die Mannschaft als Ganzes im Vordergrund. Wir haben eine riesige Entwicklung durchgemacht», bilanzierte der Präsident.
Der von St. Gallen praktizierte Fussball war nicht nur über weite Strecken spektakulär anzusehen, sondern brachte auch viele Punkte ein. Mit 68 so viele wie noch nie seit Einführung der Super League auf die Saison 2003/04 hin.
Und jetzt, wie weiter?
Mittlerweile ist bekannt, dass nicht nur Demirovic, sondern auch Itten St. Gallen verlassen wird. Die Beiden zeichneten in der abgelaufenen Super-League-Saison für 33 der 79 FCSG-Treffer verantwortlich.
Es ist nicht auszuschliessen, dass noch weitere Leistungsträger eine neue Herausforderung bei einem anderen Klub suchen werden. «Natürlich wünscht man sich, dass diese Spieler länger beim Verein bleiben und man über mehrere Jahre etwas aufbauen kann», so Zeidler. Und fügt gleich an: «Aber leider ist es nun mal so, dass die Besten irgendwann weggehen. Ich hoffe einfach, es werden nicht mehr allzu viele sein.»
Hefti schliesst Abschied nicht aus
Einen, den man sehr gerne in der Ostschweiz halten würde, ist Silvan Hefti. Der Captain blickt auch persönlich auf eine sehr gute Saison zurück und macht keinen Hehl daraus, dass er gerne einmal in einer der Top-5-Ligen Europas spielen würde: «Ich fühle mich wohl in St. Gallen. Aber im Fussball geht es sehr schnell. Wichtig ist für mich, dass das Bauchgefühl stimmt», sagte der 22-Jährige.