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Super League Frei: «Wenn wir unsere Leistung abrufen, werden wir Meister»

FCB-Spieler Fabian Frei spricht im Interview über das Meisterrennen gegen GC, die Erfolge der Basler auf europäischer Bühne und seine neue Position als unkonventioneller «Sechser».

Fabian Frei, nach dem Fehltritt in Zürich hat der FCB mit einem 2:0 gegen Servette die geforderte Reaktion gezeigt. Verlief die Partie nach Ihrer Vorstellung?

Frei: Ja. Es war wichtig, schnell ins Spiel zu finden und den Gegner unter Druck zu setzen. Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, nicht viel zugelassen und zwei Tore geschossen. So gingen wir mit einem optimalen Resultat in die Pause. In der zweiten Hälfte haben wir dieses optimal verwaltet. Wir mussten nicht mehr viel Kraft aufwenden und Servette kam dennoch nicht zu Chancen.

Basel führt 4 Runden vor Schluss 6 Punkte vor GC. Der FCB kann sich auf dem Weg zum Titel nur noch selber schlagen.

Das ist so. Wenn wir unsere Leistung abrufen, werden wir Meister. Wenn wir aber auch nur ein wenig nachlassen, reicht es nicht, das hat man gegen Luzern (0:3 Anm. d. Red.) und Zürich (1:3) gesehen. Wenn wir hingegen so konzentriert wie gegen Servette auftreten, dann lassen wir uns unseren Vorsprung nicht mehr nehmen.

Sie sind in Basel wieder zum Leistungsträger geworden. Wie zufrieden sind sie mit ihrer persönlichen bisherigen Saison?

Zur Person

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Fabian Frei (8.1.1989) spielte für die Junioren von Frauenfeld und Winterthur, ehe er 2004 zum FC Basel wechselte. 2009-2011 wurde er an den FC St. Gallen ausgeliehen. In der aktuellen Super-League-Saison absolvierte der Mittelfeldspieler 24 Partien und erzielte dabei einen Treffer.

Die erste Saisonhälfte war in Ordnung, die zweite darf man durchaus als gut bezeichnen. Ich habe sicher auch vom Trainerwechsel von Heiko Vogel zu Murat Yakin profitiert. Dass ich im defensiven Mittelfeld spielen würde, hätte ich Anfang Saison nicht gedacht, aber das macht mir gar nichts aus.

Sie spielen als «Sechser», jedoch mit offensivem Charakter. Wie gefällt Ihnen diese Position?

Sie gefällt mir sehr. Ich bin nicht der typische «Sechser», der aggressiv abräumt, die Gegner mit Grätschen zu Fall bringt. Vielmehr versuche ich, möglichst viele Bälle zu gewinnen und die offensiven Mittelfeldspieler zu lancieren. Davon profitieren sie. Selbst komme ich nicht mehr so häufig zum Abschluss wie früher, das ist klar. Nichtsdestotrotz mag ich meine neue Position.

Es ist einfach mein Naturell, zu reflektieren.

Sie hatten im vergangenen Frühjahr eine Baisse nach einem starken Herbst. Sie erklärten, dass Sie sich vielleicht zu viele Gedanken um ihren Lauf gemacht hätten. Geniessen Sie die Erfolge jetzt mehr und hinterfragen weniger?

Ich hoffe es. Allerdings habe ich meinen Lauf nicht bewusst hinterfragt. Es ist einfach mein Naturell, zu reflektieren wenn es gut läuft und nicht zu überborden. Vielleicht mache ich mir da tatsächlich zuviele Gedanken. In der jetzigen Situation versuche ich aber schon, es einfach mal ‚laufen zu lassen‘. Man muss nicht immer Fehler suchen, sondern darf auch mal zufrieden sein.

Basel hat in dieser Saison fast 60 Pflichtspiele absolviert. Wie stressig haben Sie die letzten Wochen empfunden? Gelang es Ihnen überhaupt, richtig abzuschalten?

Es gab nur noch Fussball. In einzelnen Phasen versuchte ich abzuschalten, aber wirklich gelingen wollte das nicht. Zwei Spiele pro Woche, dazu die Reisen – der Heimflug von St. Petersburg war da ein ‚freier Tag‘. Aber wenn man im Mai noch international spielen darf, soll man sich nicht über die vielen Partien beklagen, sondern froh sein, dass man so erfolgreich ist.

Ich weiss, was ich in Basel habe.

Sie besitzen bei Basel einen Vertrag bis 2015. Als Leistungsträger bei einem EL-Halbfinalisten darf man aber bestimmt ins Ausland schielen. Wie sehen Sie Ihre mittelfristige Zukunft?

Das Ausland ist immer ein Thema. Aber ich dränge nicht auf einen Transfer. Ich weiss, was ich in Basel habe. Es gibt nicht viele Mannschaften, die in der Europa League im Halbfinal stehen. Es käme also nur ein sportlich attraktiver Klub in Frage. Letztlich ist es der Traum eines jeden Fussballers, einmal in einer grossen Liga zu spielen. Irgendwann muss man diesen Schritt wagen. Ob es dann der richtige Zeitpunkt war, weiss man erst im Nachhinein.

Sie haben an der White Hart Lane und der Stamford Bridge gespielt. Welche Liga würde Sie am meisten reizen?

Als Deutschschweizer ist es die Bundesliga, welche man am intensivsten beobachtet. Früher wie heute habe ich jedes Spiel verfolgt. Und klar: die englische Liga mit ihren Stadien und dem Publikum, das Mutterland des Fussballs - da würde ich auch nicht ‚Nein‘ sagen.

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