Mickrige 9 Punkte aus 18 Spielen: Die Vorrunde des FC Thun als schwach zu bezeichnen, wäre fast schon untertrieben. Letztmals so wenige Zähler auf dem Konto hatte bei Saisonhälfte Lausanne. Die Romands machten in der Spielzeit 2013/14 nach der Hinrunde bei 7 Punkten Halt. Diese Hypothek war in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr wettzumachen. Lausanne wurde mit grossem Abstand Letzter und stieg ab.
Bertone als Hoffnungsträger
Im Berner Oberland spielt das Wort Abstieg trotz der misslichen Ausgangslage vor dem Rückrundenstart noch keine Rolle. Stattdessen hat Thun neue Hoffnung geschöpft. Personalisiert wird diese durch Leonardo Bertone. Der 25-Jährige stiess in der Winterpause vom FC Cincinnati zum Super-League-Schlusslicht.
Andres Gerber erhofft sich viel vom Neuzugang: «Er will immer den Ball und möchte Verantwortung übernehmen. Genau das brauchen wir in dieser Situation», schwärmt der Thuner Sportchef.
Thun bewusst ausgewählt
Bertone selber ist sich der schweren Ausgangslage bewusst. Der ehemalige YB-Akteur freut sich aber auf die Herausforderung: «Ich musste in meiner Karriere immer ‹ellbögle›, das zeichnet mich aus», meint der Mittelfeldspieler. Genau diese Mentalität habe ihm bei seinen Mitspielern in der Major League Soccer gefehlt. Das sei auch der Grund für seine Rückkehr in die Schweiz gewesen.
Wie gross Bertones Einfluss auf das Spiel von Thun ist, wird man beim Rückrundenauftakt ein erstes Mal sehen. Am Sonntag empfangen die Berner Oberländer den FC Sion.
Sportchef Gerber konnte schon jetzt einen «Bertone-Effekt» ausmachen: «Die Signalwirkung des Transfers war extrem wichtig. Die Spieler haben gespürt, dass da einer mit Qualität dazugestossen ist.»
Resultate und Tabelle
Sendebezug: Radio SRF 1, Nachmittagsbulletin, 21.01.2020, 18:45 Uhr