Seit der EURO 2020 wissen wir eigentlich: Auf einen verzögerten Penalty-Anlauf folgt selten etwas Gutes. Reihenweise scheiterten die Schützen, wenn sie aus 11 Metern nicht richtig durchzogen. Nicht daraus gelernt hatte zuletzt im Olympia-Final auch Richarlison, der für Brasilien nur halbherzig anlief und verschoss.
Aus der Reihe tanzt in dieser Sparte Arthur Cabral. Basels Brasilianer ist dermassen formstark, er kann sogar den verzögerten Penalty-Anlauf. Im Spiel gegen Servette vom Sonntag tippelte er in bester Simone-Zaza-Manier Richtung Ball, schickte dann aber Goalie Jérémy Frick mit einem lockeren Hüftschwung in die falsche Ecke und schob zum 2:0 ein. Wenn's läuft, dann läuft's.
Tor- und Assistmaschine
Nach 6 Pflichtspielen steht der FCB-Stürmer bei überragenden 8 Toren und 5 Assists – solche Zahlen suchen ihresgleichen. Am Sonntag schnürte er seinen ersten Hattrick in der Super League – wenig später baute er diesen auf ein Quadrupel aus. Dabei konnte es sich Cabral gar leisten, den 2. Basel-Penalty des Spiels Sturmkollege Sebastiano Esposito zu überlassen.
Der erst 19-jährige Italiener steht auch bereits bei 3 Toren und 1 Assist in der Super League. Die FCB-Offensive entzückt grundsätzlich: Trainer Patrick Rahmen scheint mit seinem Offensiv-Rhombus um Cabral, Esposito, Valentin Stocker und wahlweise Edon Zhegrova oder Darian Males das richtige Mittel gefunden zu haben. Nicht weniger als 13 Tore gelangen dem Tabellenführer in den ersten 3 Meisterschaftsspielen.
Dreikampf an der Spitze?
Natürlich sind Saison-Analysen noch voreilig, immerhin stehen 33 Runden aus. Trotzdem besteht für den neutralen Zuschauer nach langer Durststrecke endlich wieder Hoffnung auf eine spannende Saison: Basel und der FCZ strotzen mit dem Punktemaximum aus dem Saisonauftakt vor Selbstvertrauen und schicken sich an, das zuletzt viermal triumphierende YB (derzeit nur Platz 5) zu fordern.