Es schien die klassische Fussball-Binsenwahrheit bei Servette einzutreten: Die zweite Saison nach dem Aufstieg ist wesentlich schwieriger als die erste. Zuvor waren die Genfer als Liga-Neuling auf die Europacup-Plätze gestürmt. Hinter YB, St. Gallen und Basel hatte das Team von Alain Geiger die Spielzeit 2019/20 auf Platz 4 abgeschlossen.
Plötzlich klappte nichts mehr
Zu Beginn dieser Saison war die Leichtigkeit weg. Nur 1 Sieg gelang in den ersten 7 Spielen. Und nach einem 1:3 gegen Luzern am 28. November 2020 fanden sich die «Grenat» plötzlich am Tabellenende wieder. Geiger, der bereits leicht angezählt war, mahnte zur Geduld.
«Wir haben viele neue Spieler, die die Super League noch nicht kennen. Aber das Potenzial ist da. Es herrscht keine Panik. Wir müssen nicht immer nur auf die Tabelle schauen», beschwichtigte Geiger. Und er betonte explizit, nichts an der Taktik und seiner Spielphilosophie ändern zu wollen.
Es waren keine leeren Worte, wie sich herausstellen sollte. Servette fing sich, fand zur Spielfreude zurück und kletterte mit einem Zwischenspurt von 4 Siegen aus 5 Spielen vor der Natipause auf Platz 2 hoch. Von wegen schwierige zweite Saison: Die Calvinstädter sind drauf und dran, die Klassierung vom letzten Jahr noch zu toppen.
Auch Lugano in Form
Nun kommt es am Sonntag in Genf zum Duell mit Lugano, das auf Platz 3 liegt. Da Leader YB bereits weit entrückt ist, geht es um den Titel «Best of the Rest».
Auch für Lugano kam die Natipause nicht zwingend zum richtigen Zeitpunkt. Die Tessiner hatten ebenfalls einen Lauf und gewannen 3 der letzten 4 Spiele. Nun zeigt sich, wer seine Form besser konservieren konnte.