Am 1. Januar 2018 änderte sich für viele Schweizer Spitzenschiedsrichter einiges. Ab dann waren 7 Schweizer Fifa-Schiedsrichter plötzlich Halbprofis.
Bis zu 70'000 Franken jährlich
Sie erhielten für ein 50%-Pensum ein Fixum von 41'000 Franken pro Jahr. Zusätzlich verdienten die Referees für jedes gepfiffene Spiel 1'250 Franken, womit sie mit bis zu 70'000 Franken jährlich entlohnt werden konnten.
Auch 6 Assistenten wurden für ihren Aufwand fortan besser entlohnt. Die 13 Schiedsrichter müssen hingegen ihr Pensum in ihrem 2. Beruf reduzieren. Zudem wurde die Stelle des «Elite Referee Manager» geschaffen und mit Cyril Zimmermann besetzt.
Der Verband liess sich diese Änderung einiges Kosten. Das Budget für das gesamte Schiedsrichterwesen wurde von 2,25 Millionen auf 3 Millionen Franken aufgestockt. Bleibt die Frage: Zahlen sich diese Investitionen aus?
Vorteile des neuen Systems
Daniel Wermelinger, Leiter Spitzenschiedsrichter, spricht von einem Quantensprung. Qualitativ habe man sich stark verbessern können. Dafür macht Wermelinger folgende positive Veränderungen verantwortlich:
- Die Vor- und Nachbereitung der Spiele kann intensiver geschehen.
- Die Assistenten und Schiedsrichter sind dank den zusätzlichen physischen Trainings so fit wie nie zuvor.
- Die Schiedsrichter bringen nun Arbeit und Privatleben besser unter einen Hut.
Alles wird nie perfekt sein
«Wir hatten in den letzten Wochen den einen oder anderen Fehler», weiss auch Wermelinger. Der ehemalige Spitzenschiedsrichter schätzt denn auch am Beispiel einer Szene zwischen Basel und YB ein, dass es Fehler immer geben wird.
«Durch technische Hilfsmittel können wir jedoch die letzten Fehlerprozente noch herausholen», blickt Wermelinger dem kommenden Video Assistant Referee entgegen. Der VAR soll ab der kommenden Spielzeit in der Super League zum Einsatz kommen.
Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell», 05.12.2018 22:20 Uhr