Zum Inhalt springen
Von Bergen dirigiert
Legende: Geht als Captain voran Steve von Bergen. Imago

YBs Abwehrchef im Interview Von Bergen: «Lukaku ist schon ein schöner Bube»

Nach dem ersten Punkt in der Champions League nimmt YB-Captain Steve von Bergen Stellung zur Situation um YB und seiner Person.

SRF Sport: Sie sind 35 Jahre alt. Wo tut es nach dem Match gegen Valencia überall weh?

Steve von Bergen: Vielleicht wäre es einfacher zu sagen, wo es nicht weh tut (lacht). Klar, mit 35 und einem solchen Spielrhythmus, da ist es am Tag nach der Partie ein bisschen schwierig. Mit dem ersten Punkt in der Champions League ist es allerdings deutlich besser zu ertragen.

Es wäre falsch, meine Karriere aufgrund unserer Ergebnisse zu beenden.

Neu an Ihrer Seite spielt nun öfters Sandro Lauper. Wie ist es, den Mittelfeldspieler in der Innenverteidigung neben sich zu haben?

Es passt gut mit ihm. Sandro kann sehr gut im Mittelfeld und, wenn es ihn braucht, in der Verteidigung spielen. Er hat eine unglaubliche Qualität mit dem Ball.

YB muss länger auf Wüthrich verzichten

Box aufklappen Box zuklappen

Gregory Wüthrich wird länger als angenommen ausfallen. Der 23-Jährige zog sich im Training eine Muskelverletzung im Oberschenkel zu. Zuvor fehlte der Innenverteidiger den Young Boys seit Mitte September wegen Adduktorenproblemen.

Haben Sie ihm vor dem Champions-League-Spiel etwas mitgegeben?

Wir haben nach der durchschnittlichen Leistung in Zürich ganz ruhig miteinander geredet und besprochen, wie wir agieren wollen. In der Champions League haben wir es dann sehr gut gemacht.

Schauen wir in die Zukunft und nehmen an, YB wird Ende Saison wieder Meister. Würden Sie dann lieber zurücktreten oder zu Xamax zurückkehren?

Das ist noch ganz weit weg. Es wäre auch falsch, meine Karriere aufgrund von Ergebnissen zu beenden. Entscheidend wird sein, wie viel Lust ich noch habe zu trainieren und alles zu geben. Auch wie ich mich körperlich fühle, wird entscheidend sein.

Wir haben Leute im Verein, die wirklich gesund und intelligent arbeiten.

Viele andere wichtige Spieler werden ebenfalls in naher Zukunft daran denken, YB zu verlassen. Wie sehen Sie die Zukunft der Young Boys?

Es wurde schon im Mai nach dem Titel viel geredet. YB würde 8 Spieler verlieren, hiess es damals. Mit Kasim Nuhu hat uns aber nur einer verlassen. Wir haben auch eine Philosophie. YB wird bei Abgängen für alle Eventualitäten bereit sein. Wir haben Leute im Klub, die wirklich gesund und intelligent arbeiten.

Wer war der fieseste Gegenspieler Ihrer Karriere?

Romelu Lukaku ist schon ein «schöner Bube» (lacht).

YB, Palermo, Genua, Cesena, Berlin, Zürich oder Neuchâtel: Wenn sie einen Klub wählen könnten: Welcher hat Sie in Ihrer Karriere am meisten geprägt?

Da gibt es ganz klar 2. Meinen ersten Klub Neuchâtel, wo ich die Möglichkeit bekam, Profi zu werden. Jetzt bin ich seit 6 Jahren bei YB, was für mich schon viel ist. Mit 35 Jahren hier noch so unglaubliche Emotionen zu erleben, auch Champions League zu spielen, das ist ein Highlight meiner Karriere.

Das Gespräch führte Pascal Mäder.

Steve von Bergen

Box aufklappen Box zuklappen

Der 35-Jährige ist Captain bei den Berner Young Boys. Der Innenverteidiger spielte 50 Mal für die Schweizer Nationalmannschaft. Er nahm mit der Schweiz an 2 WM- und einer EM-Endrunde teil. Auf Klubebene spielte der Neuenburger in der Super League, der Bundesliga und der Serie A.

Sendebezug: Radio SRF 3, Live-Übertragung, 23.10.2018, 18:50 Uhr

Meistgelesene Artikel