Der Sieg in Berlin war für England ein grosser Prestige-Erfolg. Entsprechend euphorisch titelte die Presse
- Mirror: «Was für ein Comeback für England, es wird nun schwer sein, die Begeisterung vor den Euromeisterschaften in Zaum zu halten.»
- The Sun: «Aber lass uns runterkommen, uns abkühlen und die Dinge in der Perspektive sehen. Wie schwer das auch sein mag.»
- The Telegraph: «Eine glorreiche Nacht für ein mutiges, wiederauflebendes Team von Roy Hodgson und zweifellos die grösste Stunde für den englischen Trainer in den vergangenen vier Jahren ...»
- The Guardian: «Wenn England zu solchen Auftritten fähig ist, ist es schwer, nicht eine plötzliche Welle des Optimismus bezüglich der Chancen der Mannschaft bei der Europameisterschaft 2016 zu empfinden.»
- Daily Mail: «Das Wunder von Berlin: Dieses Deutschland ist nicht mal in der Nähe des Teams, das den WM-Titel gewonnen hat. Wenn sie EM-Favorit sind, dann sind es eine ganze Reihe Mannschaften – inklusive – ja, wir trauen uns – England.»
Auch Trainer Roy Hodgson liess sich von der Aufbruch-Stimmung anstecken. «Der beste Abend meiner Karriere für mich? Ja, warum eigentlich nicht», sagte der Coach der «Three Lions» nach dem Spiel.
Es war eine gute Lehrstunde für die Mannschaft.
Ganz anders präsentierte sich die Gefühlslage bei Deutschlands Trainer Joachim Löw. Erstmals in der DFB-Geschichte verlor sein Team ein Heimspiel nach einer 2:0-Führung. Zu bemängeln gab es so einiges: Zu wenig Chancen, falsche Laufwege, fehlerhafte Organisation und Kompaktheit oder auch mangelnde Konzentration bei Kontern.
«Es war eine gute Lehrstunde für die Mannschaft», befand Löw schliesslich. Auch die Spieler suchten keine Ausreden. «Heute wurden uns die Augen geöffnet», schimpfte etwa Sami Khedira. Und auch Mario Gomez stellte klar: «Bei einem Turnier bedeutet ein solches Spiel die Heimreise. Das muss uns klar sein.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 26.03.2016, 20:00 Uhr.