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UEFA EURO 2016 Der Fluch ist besiegt: Deutschland schlägt Italien

Erster Sieg für die DFB-Elf an einer Endrunde gegen Italien: Deutschland gewinnt im EURO-Viertelfinal im Penaltyschiessen mit 6:5 (1:1 n.V.).

  • Der Bann ist gebrochen: Nach 8 vergeblichen Anläufen (4 Niederlagen, 4 Remis) schlägt Deutschland Italien erstmals an einer EM- oder WM-Endrunde.
  • Was für ein Elfmeter-Drama: Von den ersten 10 Schützen verschiessen 6. Danach scheitert Darmian als 17. Schütze an Neuer, während Hector danach verwandelt.
  • Nach der regulären Spielzeit hatte es nach Toren von Özil (65.) und Bonucci (78., Penalty) 1:1 geheissen.
  • Im Halbfinal trifft Deutschland entweder auf Frankreich oder Island.

Es ist vollbracht: Deutschland überspringt erstmals an einer Endrunde die Hürde Italien. Dem Sieg ging ein Nervenkrieg allererster Güte voran. Nachdem Simone Zaza, Thomas Müller, Mesut Özil, Graziano Pelle und Leonardo Bonucci in der Penalty-Lotterie verschossen hatten, hätte Bastian Schweinsteiger die Gelegenheit gehabt, den Sack als 10. Schütze zuzumachen. Doch der Routinier setzte seinen Versuch ebenfalls über das Tor.

Als tragische Figur sollte jedoch Matteo Darmian in die Geschichte eingehen. Der eingewechselte Verteidiger sah seinen Versuch von Manuel Neuer abgewehrt. Jonas Hector brachte schliesslich den folgenden Elfmeter mit einer Portion Glück (Gianluigi Buffon war noch dran) im Tor unter und erlöste Deutschland vom «Italien-Fluch».

Löws Poker mit der Dreierkette

Deutschlands Coach Jogi Löw hatte vor dem Spiel gepokert. Der Bundestrainer stellte in der Defensive auf eine Dreierkette (Höwedes, Boateng, Hummels) mit 2 defensiv eingestellten Flügelspielern (Kimmich, Hector) um. Dafür musste Julian Draxler, der Matchwinner im Achtelfinal gegen die Slowakei, vorerst auf der Ersatzbank Platz nehmen.

Die Massnahme griff, Deutschland hatte das Geschehen auf dem Feld weitgehend unter Kontrolle. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Italien im Gegensatz zum Achtelfinal gegen Spanien nicht mehr ganz so hoch stand und weniger auf Pressing spielte. Der gegenseitige Respekt war auf beiden Seiten spürbar.

Wenig Action vor der Pause

Weil aber auch Italien gewohnt konzentriert verteidigte, waren Chancen zunächst Mangelware. Einzig kurz vor der Pause kam etwas Aufregung auf, als erst Thomas Müller für Deutschland (42.) und nur 2 Minuten später Stefano Sturaro für Italien die ersten guten Gelegenheiten vergaben.

Schliesslich war es Mesut Özil vergönnt, das Skore zu eröffnen. Der Arsenal-Spielmacher schloss in der 65. Minute einen schönen Angriff über die linke Seite, vorbereitet von Mario Gomez und Hector, ab. Nur kurze Zeit später hätte Gomez beinahe die Führung ausgebaut, Buffon rettete jedoch mit einer spektakulären Parade.

Boateng bringt Italien ins Spiel zurück

Italien tat sich aus dem Spiel heraus weiterhin schwer. Es bedurfte der Hilfe von Jerome Boateng, um den Ausgleich zu realisieren. Bayerns Innenverteidiger leistete sich bei einem hohen Ball ein Handspiel im eigenen Sechzehner. Bonucci liess sich nicht zweimal bitten und verwandelte eiskalt vom Elfmeterpunkt (78.). So legte der Juve-Verteidiger bezeichnenderweise mittels Penalty den Grundstein zu einem legendären Elfmeterschiessen.

Sendebezug: Laufende Berichterstattung zur EURO 2016.

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