- Emanuele Giaccherini und Graziano Pellè erzielen die Tore
- Die Dreierkette Italiens mit Bonucci, Barzagli und Chiellini lässt Belgien verzweifeln
- Italien-Coach Conte jubelt so ausgiebig, dass er sich eine Platzwunde zuzieht
Am Ende lagen sie sich in den Armen und jubelten. Nein, nicht die Belgier. Die Italiener. Graziano Pellè hatte quasi mit dem Schlusspfiff das (sehenswerte) 2:0 erzielt und die Überraschung damit perfekt gemacht.
Die Rolle des Underdogs angenommen
Noch selten war eine italienische Mannschaft mit so wenig Kredit in eine EM-Endrunde gestartet wie in diesem Jahr. Selbst die sonst nicht für ihre Zurückhaltung bekannten italienischen Medien stapelten tief.
Vielleicht war es genau diese Ruhe im Vorfeld, die sich nun positiv auswirkte. Und manch einer dürfte sich im schmucken Stadion von Lyon nach den ersten Minuten die Augen gerieben haben. Es waren nicht die hoch gelobten «roten Teufel», die sich mit gekonnten Kombinationen durchspielten. Nein, es waren Italiens «Oldies».
Alt, älter, Italien
31,5 Jahre betrug der Schnitt der italienischen Startelf – so in die Jahre gekommen war in der Geschichte der EURO noch kein Team gewesen. Doch Alter schützt vor Toren nicht. Und vor perfekt getimten Flanken schon gar nicht. Eine solche trat Routinier Leonardo Bonucci in der 32. Minute – quasi aus dem Stand. Emanuele Giaccherini nahm die Vorlage dankend an und verwertete souverän.
Und die Belgier? Die waren bis dahin kaum zu sehen. Kevin de Bruyne? Unauffällig. Eden Hazard? Wirkungslos. Und wenn es mal einer wie Radja Nainggolan aus der Distanz versuchte, war Gianluigi Buffon zur Stelle. Der italienische Keeper, der sich bereits beim Singen der italienischen Nationalhymne zu verausgaben schien, war ein Fels in der Brandung.

Lukaku und Origi sündigen
Belgien zeigte erst in den zweiten 45 Minuten in Ansätzen, weshalb es wie schon vor zwei Jahren bei der WM als Geheimfavorit gehandelt wird. Doch Romelu Lukaku (52. Minute) und Divock Origi (82.) vergaben aus bester Position. «Dribblings und Muskeln sind bei einer EURO nicht alles», hatte Italiens Coach Antonio Conte im Vorfeld verlauten lassen. Er sollte damit recht behalten.
A propos Conte: Der «Commissario Tecnico» hatte von seinem Team gefordert, sich wie «23 Krieger» zu präsentieren. So gezeichnet wie er sah am Ende aber keiner aus. Das hatte aber nicht etwa mit nervlicher Anspannung zu tun. Nein, Conte hatte sich im überschwänglichen Jubel nach dem 1:0 eine Platzwunde an der Oberlippe zugezogen. Es sollte am Ende der einzige Schönheitsfehler bleiben.
Sendebezug: Laufende Berichterstattung Europameisterschaft
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