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Schweizer Nationalmannschaft Charaktertest bestanden, nun gilt es zu wachsen

Die Schweiz hat gegen Rumänien eine gute Leistung gezeigt. Der Auftritt der Nati scheint Coach Vladimir Petkovic zu bestätigen. Nun muss die Mannschaft an den weiteren Aufgaben wachsen.

Dass die Schweiz (wie angekündigt) wenn immer möglich auf Sieg spielen will, merkte man am Mittwochabend von Anfang an. Ohne Rechenschieber agierte das Team von Trainer Petkovic und nahm das Spieldikat an sich. Die Schweiz war zweifellos die bessere Mannschaft.

Mehr positive Eindrücke

SRF-Experte Alain Sutter liegt sicherlich richtig, wenn er sagt: «Es fehlt einer wie Alex Frei.» Einen Goalgetter hat die Schweiz zurzeit nicht. Aber auch wenn Akteure wie Xherdan Shaqiri (24 Ballverluste), Stephan Lichtsteiner oder Haris Seferovic nicht ihren besten Tag erwischten, überwiegen die positiven Eindrücke:

  • Dominanz: 61 Prozent Ballbesitz sprechen eine deutliche Sprache.
  • Spiel über die Seiten: Vor allem Ricardo Rodriguez tritt offensiv mehr in Erscheinung als auch schon.
  • Moral: Die Nati liess sich nicht aus dem Konzept bringen und knackte den rumänischen Abwehrriegel.

Petkovic weiss, was er will

Zum ersten Mal in seiner Amtszeit ging Coach Petkovic mit der gleichen Startelf in eine Partie wie im Spiel zuvor. Das mag den Eindruck vermitteln, dass er erst jetzt seine 11 gefunden hat. Seine Linie, das Spiel machen zu wollen, hat er aber schon immer verfolgt. Gegen Rumänien hätte er auch taktieren und ein Remis anstreben können, das würde aber nicht seiner Mentalität entsprechen.

Wer Michael Lang für Blerim Dzemaili einwechselt und dann Lichtsteiner nach vorne beordert, muss einen Plan haben. Und wer dem (Basler?) Volkswillen trotzt und weder Seferovic noch Mehmedi für Embolo opfert, hat sicherlich Mut.

Die Schweiz hat die Achtelfinal-Qualifikation so gut wie geschafft. Damit wäre das primäre Ziel an dieser EURO erreicht. Diese historische Leistung gilt es anzuerkennen.

Wieviel ist dieser Punkt wert?

Mit welcher Ausgangslage die Schweiz die K.o.-Phase antreten wird, ist noch offen. Geht man davon aus, dass Rumänien gegen Albanien gewinnt, dann geht es am Sonntag in Lille nicht nur um den Gruppensieg, sondern auch um Rang 2 oder 3. Die Szenarien:

  • Wird man Gruppendritter, muss man in den Achtelfinals auf den Sieger der England-Gruppe oder der Deutschland-Gruppe.
  • Als Gruppenzweiter träfe man auf den Runner-up der Gruppe B (Deutschand, Polen, Ukraine, Nordirland).
  • Als Gruppensieger wäre man in der komfortabelsten Situation: Man bekäme es mit einem Gruppendritten zu tun.

Der Partie gegen den favorisierten Gastgeber Frankreich kommt damit eine grosse Bedeutung zu. Es geht aber auch darum, sich mit einem sogenannt «Grossen» zu messen. Den Charaktertest gegen Rumänien hat man bestanden. Nun wird sich zeigen, wieviel Qualität wirklich in dieser Mannschaft steckt.

Sendebezug: Laufende Berichterstattung zur EURO

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