Es war eine symptomatische Szene: Es lief die 55. Minute, die Schweiz lag mit 0:1 zurück. Breel Embolo entledigte sich seines Überzuges und stand bereit zur Einwechslung. Schiedsrichter Sergej Karasew gab Natitrainer Petkovic jedoch nicht die Gelegenheit, zu wechseln.
Prompt fiel in der 57. Minute das 1:1 durch Admir Mehmedi. Ausgerechnet durch Mehmedi, könnte man sagen. Denn die Diskussionen im Vorfeld der beiden Gruppenspiele drehten sich um die Position des Linksaussen. Es hätte auch ihn treffen können mit der Auswechslung.
Es wäre ein Fehler gewesen, wenn mich Petkovic ausgewechselt hätte.
Mehmedi fest im Sattel - was passiert mit Seferovic?
Mehmedi hat seine Kritiker nun wohl zum Verstummen gebracht. Aber was geschieht mit Haris Seferovic? Er musste nach 63 Minuten weichen. Die Schweizer Fans im Parc des Princes nahmen dies mit Freude zur Kenntnis und stimmten wie schon bei Minute 7 den «Oh, Embolo»-Song an (siehe Video).
Stimmung für eine Embolo-Nomination in die Startelf wurde in den sozialen Netzwerken schon im Vorfeld gemacht.
Und auch von der Haupttribüne (notabene) im Parc des Princes wurden vor und unmittelbar nach dem 1:1 vehemente Embolo-Rufe laut. Petkovic konnte diese an der Seitenlinie nicht überhören. Er brachte den Publikumsliebling doch noch, wenn auch nicht von Anfang an.
Mit 19 Jahren in der Nati schon einen eigenen Song zu haben, berührt mich.
Embolos durchzogener Auftritt
Embolo nahm die Rolle des Stosstürmers ein. Nach der Einwechslung in der Schlussviertelstunde gegen Albanien erhielt der erst 19-Jährige nun etwas mehr Zeit, um sich auszuzeichnen. Embolo kam zu einer Torchance (68.), biss sich aber mehrheitlich am rumänischen Abwehrdispositiv fest.
Die Frage stellt sich dennoch, ob Petkovic weiter am glücklosen Seferovic festhält, oder Embolo gegen Frankreich von Anfang an laufen lässt. Mehmedi bleibt fest im Sattel. Und Petkovic wird sich hüten, den erneut blassen Xherdan Shaqiri auf die Bank zu setzen.
Sendebezug: Laufende Berichterstattung zur EURO