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Schweizer Nationalmannschaft Xhaka auf den Spuren von Kroos

Granit Xhaka wurde gegen Albanien und Rumänien zum besten Spieler der Partie gewählt. Warum er für das Spiel der Nati so wichtig ist.

  • Xhaka ist der Schweizer, der mit grossem Abstand am meisten Pässe spielt
  • Seine Quote ist trotz Risikopässen beachtlich hoch
  • Xhaka wird mit Abstand am meisten angespielt, was nur logisch ist

Es gibt Statistiken, von welchen eine gewisse Aussagekraft ausgeht. Die von der Uefa gelieferte Pass-Verteilung ist eine solche. Granit Xhaka hat gegen Albanien 116 Pässe gespielt, davon kamen 106 an (91 Prozent). Gegen Rumänien waren es deren 99, wovon nur 10 keinen Abnehmer fanden. Das macht eine Quote von 90 Prozent.

Natürlich haben beispielsweise Johan Djourou und Ricardo Rodriguez (96 Prozent) noch bessere Werte erzielt. Das ist aber nicht der springende Punkt. Betrachtet man die Anzahl gespielter Pässe, so wird klar: Xhaka ist viel mehr am Ball als seine Kollegen (Fabian Schär belegte mit 65 Zuspielen Rang 2).

Xhaka spielt nicht nur quer

Auch was die Qualität betrifft, bewegt sich Xhaka in einer anderen Kategorie. Er war derjenige Akteur, der am meisten in die Spitze spielte. 7 Pässe schlug er auf Haris Seferovic, der von Blerim Dzemaili am zweitmeisten bedient wurde (3 Mal).

Das ist mir egal. Ich hätte lieber das Spiel gewonnen.
Autor: Granit Xhaka

Schlüsselt man die Werte auf, so zeigt sich Erstaunliches: Xhaka spielte gegen Rumänien 19 lange Pässe (der nächste Schweizer folgt mit 4). Weite Diagonalpässe, die das Spiel verlagern, vermag höchstens noch Fabian Schär zu schlagen. Xhaka «büsst» sozusagen dafür, dass er Risiko nimmt (19 von 26 Versuchen waren erfolgreich).

Dreh- und Angelpunkt

Wer so viele Pässe schlägt, muss logischerweise auch oft angespielt werden. Xhaka wurde am Mittwoch 90 Mal angespielt. Als nächster folgt Ricardo Rodriguez mit 50. Der 24-Jährige ist Dreh- und Angelpunkt im Schweizer Spiel.

Zum Vergleich: «Präzisionsmonster» Toni Kroos brachte es im Startspiel von Weltmeister Deutschland gegen die Ukraine auf einen Wert von 93 Prozent (105 von 113 Pässe kamen an).

Auch «Packing-Rate» spricht für Xhaka

Xhaka erreichte in beiden Spielen auch die Topwerte bei den überspielten Gegnern. Gegen Rumänien überspielte er 77 Gegner (davon 7 Verteidiger). Die Packing-Rate, die den offensiven Einfluss eines Akteurs misst, von Kroos im Ukraine-Spiel belief sich auf 112 überspielte Gegner (davon 14 Verteidiger). Hier kann Xhaka also noch zulegen.

Xhaka hält übrigens herzlich wenig davon, dass er zweimal zum besten Spieler auf dem Platz gewählt wurde. «Das ist mir egal, ich hätte lieber das Spiel gewonnen.»

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 15.6.2016, 17:00 Uhr

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