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UEFA EURO 2016 Yakin: «Albanien und Irland haben mich überrascht»

SRF-Experte Murat Yakin über die bisherigen Spiele an der EURO 2016 und seine persönliche Zukunft als Trainer.

Murat Yakin, wie sind Ihre bisherigen Eindrücke von der EURO 2016 in Frankreich?

Yakin: In der 1. Runde haben die Teams taktiert. Jedes Team wollte eine Niederlage möglichst verhindern, daher wurde eher vorsichtig gespielt. Überraschungen gab es wenige, eventuell das Unentschieden von Portugal gegen Island. Oder, dass Wales gegen England so gut mithalten konnte.

Teams spielen resultatorientiert
Autor: Murat Yakin

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Murat Yakin wurde mit dem FC Basel als Spieler und Trainer mehrfach Meister. Zuletzt coachte der 49-fache Nationalspieler und EM-Teilnehmer von 2004 Spartak Moskau. Der Vertrag wurde im Mai 2015 aufgelöst.

Welche Mannschaften haben Sie positiv überrascht?

Man sieht, dass es auf diesem Niveau keine «kleinen» Gegner mehr gibt. Das Paradebeispiel ist für mich die immense Mühe, die Frankreich gegen die bis zur letzten Sekunde tapfer kämpfenden Albaner hatte. Auch wenn sie noch keine Punkte haben, würde ich Albanien durchaus als positive Überraschung bezeichnen, was die spielerischen Qualitäten betrifft. Weiter haben mich die frisch und unbekümmert aufspielenden Iren überrascht.

Viele Fans sind ob der geringen Torquote enttäuscht.

Die Mannschaften sind allesamt enorm gut organisiert und spielen in erster Linie resultatorientiert. Das war so aber auch zu erwarten. In der 3. Runde der Gruppenphase werden einige Mannschaften zum Siegen gezwungen sein, dort werden sich dann völlig andere Partien entwickeln.

Wie haben Sie die Schweizer Nati in ihren beiden ersten Spielen erlebt?

Sehr positiv. Mit 4 Punkten ist die Nati im Soll, auch wenn 6 Punkte eigentlich verdient gewesen wären. In meinen Augen reichen die 4 Punkte zur Achtelfinal-Qualifikation und damit können wir uns am Sonntag auf ein wichtiges Spiel gegen Frankreich um den Gruppensieg freuen.

Will um Punkte kämpfen und den Rasen riechen
Autor: Murat Yakin

Wie sieht Ihre persönliche Zukunft als Trainer aus?

Derzeit ist es ruhig. Ich bin offen für Vieles. Aber: Es geht mir gut, ich will mich nicht beklagen. Ich konnte viele Dinge erledigen, zu denen ich sonst nicht gekommen wäre. Aber das soll kein Dauerzustand werden (lacht). Irgendwann will ich auf die Trainerbank zurück, will wieder mit einem Team arbeiten, um Punkte kämpfen und den Rasen riechen. Wenn man die Spiele an der EURO mitverfolgt, die taktischen Schachzüge – das fehlt mir schon.

Sendebezug: Laufende EURO-Berichterstattung

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