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Nächster Coup gegen Spanien? Das sind die besten Schweizer Nati-Spiele der Geschichte

Der EM-Viertelfinal-Einzug der Nati war ein historisches Highlight. Wir blicken auf die besten Schweizer Spiele zurück.

Die Schweizer jubeln
Legende: Darf nicht fehlen Die Schweizer Gala gegen Rumänien an der WM 1994. Keystone

Mit dem Coup gegen Frankreich im EM-Achtelfinal am Montag in Bukarest hat die Nati Schweizer Sportgeschichte geschrieben. Der Erfolg im Penaltyschiessen gegen den amtierenden Weltmeister und Turnierfavoriten war einer der grössten, wenn nicht sogar der grösste Sieg einer Schweizer Nationalmannschaft in der 126-jährigen Geschichte des Schweizer Fussballverbandes. Und wer weiss, vielleicht folgt am Freitag gegen Spanien ja bereits das nächste Highlight?

Ein Rückblick auf besondere Schweizer Siege:

  • Schweiz – Schweden 2:1 am 6. Juni 1924 in Paris

Dank dem Sieg im Olympia-Halbfinal gegen den Turnierfavoriten aus Schweden zog die Schweiz das bisher einzige Mal in einen Final eines grossen Turniers ein. In diesem blieb man gegen Uruguay allerdings ohne Chance (0:3), sicherte sich aber den inoffiziellen Titel des Europameisters.

Im Viertelfinal hatte die Schweiz bereits Italien 2:1 bezwungen, danach rief die Zeitung Sport zu einer Spendenaktion auf, um die Kosten für die zusätzlichen Übernachtungen zu begleichen.

  • Schweiz – Deutschland 4:2 am 9. Juni 1938 in Paris

Der Sieg im Achtelfinal in Paris gegen Grossdeutschland, dem Zusammenschluss von Deutschland und Österreich, den beiden WM-Halbfinalisten von 1934, galt als Sensation.

Nachdem sich die beiden Teams in der ersten Partie nach Verlängerung 1:1 getrennt hatten, setzten sich die vom Österreicher Karl Rappan trainierten Schweizer fünf Tage später im Wiederholungsspiel 4:2 durch, nachdem sie bereits 0:2 zurückgelegen hatten. Drei Tage später verlor die Schweiz im Viertelfinal gegen Ungarn 0:2.

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Archiv: Der Schweizer Sieg gegen Grossdeutschland
Aus Sport-Clip vom 23.05.2014.
abspielen. Laufzeit 29 Sekunden.

  • Italien – Schweiz 1:4 am 24. Juni 1954 in Basel

Im eigenen Land qualifizierte sich die Schweiz zum zweiten Mal nach 1938 für einen WM-Viertelfinal. Nachdem das Team von Karl Rappan in der Vorrunde Italien 2:1 besiegt hatte und Gruppensieger England unterlegen war, kam es im Stadion St. Jakob in Basel zum Entscheidungsspiel gegen die «Azzurri».

Der Weltmeister von 1934 und 1938 biss sich am berühmten Schweizer Riegel zum zweiten Mal die Zähne aus. Die Schweiz stiess in die Runde der letzte acht vor, in der sie in einem denkwürdigen Spiel auf der Lausanner Pontaise bei grosser Hitze Österreich nach einer frühen 3:0-Führung 5:7 unterlag.

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Archiv: Schweiz bezwingt Italien an der Heim-WM 1954
Aus Sport-Clip vom 16.06.2020.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 30 Sekunden.

  • Schweiz – Italien 1:0 am 1. Mai 1993 in Bern

Verteidiger Marc Hottiger stiess mit seinem Treffer in der 55. Minute gegen den damals dreifachen Weltmeister Italien das Tor zur ersten WM-Qualifikation der Schweiz nach 28 Jahren weit auf. Mit dem siebten Sieg im 50. Duell mit der «Squadra Azzurra» übernahm das Team von Roy Hodgson die Tabellenführung in ihrer Qualifikationsgruppe vor Italien und Portugal.

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Archiv: Hottigers goldener Treffer gegen Italien
Aus Sport-Clip vom 15.06.2021.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 7 Sekunden.

  • Schweiz – Rumänien 4:1 am 22. Juni 1994 in Detroit

Nach dem 1:1 zum WM-Auftakt gegen Gastgeber USA folgte im zweiten Gruppenspiel eine Sternstunde des Schweizer Fussballs. Gegen die hochtalentierte Mannschaft Rumäniens, die angeführt von Gheorghe Hagi zu den grossen Attraktionen jener Endrunde gehörte, bot das Team von Roy Hodgson eine fantastische Leistung.

Beim ersten Schweizer WM-Sieg nach 40 Jahren schossen Alain Sutter, Stéphane Chapuisat und zweimal Adrian Knup die Tore für die völlig entfesselten Schweizer. Im Achtelfinal folgte das Aus, gegen Spanien blieb die Schweiz chancenlos und verlor 0:3.

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Archiv: Die Schweiz schlägt Rumänien an der WM 1994
Aus Sport-Clip vom 23.05.2014.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 53 Sekunden.

  • Spanien – Schweiz 0:1 am 16. Juni 2010 in Durban

Gegen den amtierenden Europameister und die Nummer 2 der Fifa-Weltrangliste, der in zuvor 48 Spielen nur eine Niederlage kassiert hatte, schaffte die Schweiz die erste Sensation an der ersten WM auf afrikanischem Boden. Den Treffer für die SFV-Auswahl im Moses Mabhida-Stadion in Durban schoss in der 52. Minute Gelson Fernandes.

Dank einem starken Kollektiv, einer überragenden Defensivleistung und Glück rettete die Mannschaft von Ottmar Hitzfeld den Vorsprung über die Zeit. Trotz des Sieges verpassten die Schweizer den Einzug in die K.o.-Phase, Spanien hingegen krönte sich erstmals zum Weltmeister.

  • Frankreich – Schweiz 3:3 n.V., 4:5 n.P. am 28. Juni 2021 in Bukarest

Wie der erstmalige Viertelfinal-Einzug an einer Endrunde seit 1954 gegen den Weltmeister Frankreich zustande kam, war an Dramatik kaum zu überbieten. Dem Aussenseiter bot sich in der 55. Minute vom Penaltypunkt die goldene Chance zum 2:0, ehe er 20 Minuten später 1:3 zurücklag – und sich in der 90. Minute mit dem 3:3 doch in die Verlängerung rettete.

Im Penaltyschiessen blieben die Schweizer Schützen cool, und Torhüter Yann Sommer räumte mit seiner Parade gegen den letzten französischen Schützen Kylian Mbappé mit einem weiteren Vorurteil auf: dass Schweizer kein Penaltyschiessen gewinnen können.

Welche Partie fehlt Ihnen in dieser Aufzählung? Und welches war Ihr persönliches Nati-Highlight? Schreiben Sie uns Ihre Meinung unten ins Kommentarfeld!

SRF zwei, sportlive, 28.06.2021, 20:15 Uhr;

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