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Petkovic: «Werden keine grossen Änderungen vornehmen»
Aus Sport-Clip vom 19.06.2021.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 53 Sekunden.
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Vor Showdown gegen die Türkei Petkovic: «Stehen nicht zum ersten Mal unter Druck»

Vor dem entscheidenden letzten EM-Gruppenspiel gegen die Türkei nahmen Nati-Coach Vladimir Petkovic und Torhüter Yann Sommer vor den Medien Stellung.

Am Sonntag kämpft die Schweiz gegen die Türkei um das Weiterkommen an der EURO 2020. In den ersten beiden Spielen gegen Wales und Italien vermochte die Nati nicht zu überzeugen. Gegen die Türkei wird ein Sieg Pflicht sein, soll der Traum vom Achtelfinal nicht vorzeitig platzen.

Programm-Hinweis

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Verfolgen Sie den Showdown zwischen der Türkei und der Schweiz am Sonntag ab 17:00 Uhr live auf SRF zwei und in der SRF Sport App.

«Es ist eine tolle Aufgabe», sagt Yann Sommer zur Ausgangslage. Der Nati-Torhüter kann auf einen Extra-Schub an Emotionen zurückgreifen, ist er am Mittwoch doch zum 2. Mal Vater geworden.

Hoffnung dank Erfahrung

«Es wird einiges auf uns zukommen. Aber die Mannschaft ist bereit», sagt Sommer weiter. Viele Spieler würden schon seit Jahren in der Nati zusammenspielen. «Wir wissen, zu was wir fähig sind.»

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Sommer: «Wir wissen, wozu unser Team fähig ist»
Aus Sport-Clip vom 19.06.2021.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 22 Sekunden.

Auch Trainer Vladimir Petkovic schöpft Hoffnung aus der Erfahrung der letzten Jahre. «Es ist nicht das erste Mal für uns, dass wir unter besonderem Druck stehen. Wir haben in letzter Zeit immer wieder gezeigt, dass wir stark sind.»

Ich kenne den türkischen Stolz gut.
Autor: Vladimir Petkovic

Dass der Druck aber grösser ist als auch schon, davon zeugt der offene Brief von Petkovic in der Schweiz am Wochenende, in welchem er sich an die Schweizer Bevölkerung wandte und an die Solidarität appellierte. «Damit wollten wir zeigen, dass wir auch nur Menschen sind», erklärt Petkovic.

Der offene Brief von Petkovic in der «Schweiz am Wochenende»

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Liebe Schweizerinnen und Schweizer

Wir wollten Euch eine magische Nacht schenken. Euch stolz machen auf uns und auf unsere Schweiz. Wir wollten Euch nach den vielen Entbehrungen der langen Zeit der Pandemie glücklich machen mit einem Sieg gegen Italien. So vieles hatten wir uns dafür vorgenommen. Zu viel vielleicht. Und am Schluss blieb nichts als Enttäuschung. Für Euch, für uns und für viertausend Schweizerinnen und Schweizer, die nach Rom gereist sind. Das tut uns von Herzen leid.

Seit dem 26. Mai, dem ersten Tag der Vorbereitungen, leben wir nun schon zusammen. In Hotels zwischen Zimmer, Esssaal und Fussballplatz. Dabei verfolgen wir alle ein einziges Ziel: Spiele für Euch und für die Schweiz zu gewinnen. Andere Nationalmannschaften zu besiegen. Alle wollen wir dabei das Beste geben. Jede Minute und jede Sekunde.

Im Vorfeld des letzten Spiels habt Ihr viel gelesen, gehört und diskutiert über dieses und jenes, was wir falsch machen. Als Trainer und Spieler der Nati stehen wir in der Pflicht und unter besonderer Beobachtung. Nicht immer erfüllen wir, was Ihr von uns erwartet. Wir sind Menschen, die versuchen, diesen Ansprüchen gerecht zu werden, was uns aber leider nicht immer gelingt.

Wir sind wie eine grosse Familie, in der es kracht, in der es Verfehlungen gibt, die wir dann zusammen besprechen und klären, um uns wieder umarmen und gemeinsam unsere hochgesteckten Ziele erreichen zu können.

Ich kann Euch versichern, dass wir den Fokus immer aufs Spiel gerichtet haben. Ich kann Euch garantieren, dass wir uns minutiös, mit Fleiss und Konzentration auf jeden Match vorbereiten.

Morgen ist ein neuer Tag. Gegen die Türkei haben wir nun noch einmal die Chance, uns für den Achtelfinal zu qualifizieren. Gegen Italien ist es mir nicht gelungen, unsere Nati so einzustellen, dass wir die starken Italiener hätten besiegen können. In diesem Spiel der letzten Chance müssen wir neben der richtigen taktischen Ausrichtung nun auch wieder alle unsere Werte und Tugenden auf den Platz bringen: Solidarität, Identifikation, Freude und Respekt. Dann können wir es schaffen.

Gestern ist Yann Sommer von seiner kurzen Reise nach Hause zu uns zurückgekehrt. Als frischgebackener Vater von Töchterchen Nayla. Das war ein wunderschöner Moment für uns alle. Fussballspieler und Trainer haben Gefühle, Sorgen, Ängste und Freuden wie alle anderen. Wir sind genauso verletzlich.

Und deshalb brauchen wir vor diesem entscheidenden Spiel die Unterstützung von Euch allen. Eure Solidarität. Eure Positivität. Wir werden alles dafür tun, dass wir uns am Sonntagabend alle gemeinsam freuen können. Dass wir zusammen stolz sein können. Auf unsere Nati und auf unsere Schweiz!

Herzlich, Euer Vladimir Petkovic

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Petkovic über den offenen Brief an die Schweizer Bevölkerung
Aus Sport-Clip vom 19.06.2021.
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Grosse Änderungen in der Startformation seien nicht zu erwarten, sagt der Nationaltrainer. Es werde eher auf die mentale Komponente ankommen. «Wir müssen bereit sein, alles zu geben.»

Denn es sei nicht anzunehmen, dass der Gegner, der bislang ebenfalls eine enttäuschende Endrunde erlebte, eine Kehraus-Partie abliefern werde. «Ich kenne den türkischen Stolz gut», so Petkovic. «Sie stehen genauso unter Druck und werden wohl vor 30'000 türkischen Fans spielen. Das wird schwierig. Wir werden an unsere Grenzen und darüber hinaus gehen müssen.»

Türken streben Schadensbegrenzung an

Bei den Türken, bei denen sich die Ausgangslage nach den Niederlagen gegen Wales und Italien noch schlechter präsentiert als für die Schweiz, gibt sich Trainer Senol Günes keinen Illusionen hin.

«Unsere Chancen sind gering. Wenn man gegen Wales verliert, dann verliert man auch die Möglichkeit auf die Achtelfinals», sagte Günes. Nach der Niederlage im Startspiel gegen Italien sei sein Team «durch die viele Negativität geschwächt» worden und habe sich dann gegen Wales «zu viele Fehler» geleistet. «Alle haben unter ihrem Level gespielt, denn auf dem Papier sind wir besser als Wales», urteilte Günes.

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Senol Günes: «Sind deutlich unter den Erwartungen geblieben»
Aus Sport-Clip vom 19.06.2021.
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Gegen die Schweiz wird der Coach nun einige Wechsel vornehmen. Es ist damit zu rechnen, dass auch die taktische Ausrichtung ändert. Die Türkei muss offensiver spielen, denn ein Sieg, wenn er denn reichen sollte, muss möglichst hoch ausfallen. «Ja, es wird Änderungen geben. Ich werde elf gute Spieler finden, um eine Mannschaft zu bilden», so Günes. «Wir werden anders spielen morgen und wollen von Beginn weg auch eine andere Reaktion zeigen.»

Die möglichen Aufstellungen

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Schweiz: Sommer; Elvedi, Schär, Akanji; Widmer, Freuler, Xhaka, Zuber; Shaqiri; Embolo, Gavranovic.
Türkei: Cakir; Celik, Demiral, Söyüncü, Müldür; Ayhan; Dervisoglu, Kahveci, Calhanoglu, Ünder; Yilmaz.

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