Die Gesässmuskelverletzung ist ausgeheilt, das Medizinstudium abgeschlossen und das Training in Holland seit Monaten in vollem Gang. Klingt, als ob bei Hürdenläufer Kariem Hussein momentan alles in Butter ist. Wäre da nicht der Makel mit seiner aktuellen Form.
Ernüchternder Saisonstart
3 Starts, 3 Mal über 2 Sekunden Rückstand auf seine beste Zeiten – so die bislang ernüchternde Saisonbilanz. «Ich bin immer noch nicht schnell», bringt es der 30-Jährige auf den Punkt. Erst im Mai hatte er das Wettkampf-Comeback nach der hartnäckigen Verletzung gegeben.
Vor einem halben Jahr wusste ich nicht, ob ich jemals wieder rennen kann.
Der Ostschweizer zeigt sich trotz des enormen Rückstandes positiv. «Vor einem halben Jahr wusste ich noch nicht, ob ich jemals wieder rennen kann. Nun habe ich langsam wieder ein gutes Tempo», so Hussein. Es sei die Freude an den Wettkämpfen und an den Rennen, die vorherrsche: «Klar, es macht mehr Spass, wenn du gewinnst, aber das hat kurzfristig keine Priorität».
WM-Final im September als Ziel
Im Hinlick auf den Saisonhöhepunkt, die WM Ende September in Doha, wartet ein Berg an Arbeit. Über 1 Sekunde fehlt ihm auf die Quali-Zeit. «Ich arbeite darauf hin, in den WM-Final zu kommen», ist sich Hussein bewusst. Aber: Sollte es nicht klappten, so sei die aktuelle Saison mit Sicherheit nicht die letzte. Hussein weiss: «Es gilt, langfristig zu denken und geduldig zu bleiben.»
Sendebezug: SRF 1, Abendbulletin, 27.06.2019, 18.45 Uhr