Im abschliessenden 800-m-Rennen liess Caroline Agnou nichts mehr anbrennen. In 2:23,90 Minuten verteidigte sie ihre Führung im Siebenkampf souverän, zuvor stellte sie im Weitsprung und Speerwerfen zwei eindrückliche neue Bestleistungen auf. Agnou hatte sich bereits am ersten Tag nach der 3. Disziplin an die Spitze des Klassements gesetzt und dabei ebenfalls 3 persönliche Rekorde geknackt.
Damit feierte die erst 19-Jährige im schwedischen Eskilstuna den ganz grossen Erfolg – und dies mit 403 Punkten Vorsprung überaus deutlich. Die Goldmedaille bei den kontinentalen Titelkämpfen der U20-Jährigen versüsste sie sich mit dem bemerkenswerten Total von 6123 Punkten. Sie bedeuten die Jahres-Weltbestmarke auf Stufe Juniorinnen und eine Verbesserung ihres eigenen Schweizer Nachwuchs-Rekords um eklatante 401 Punkte.
Auf den Spuren von Meta Antenen
Zudem blieb Agnou damit um 48 Zähler über der geforderten Limite für einen Start an der Elite-WM in Peking. Neu liegt sie an der Spitze der nationalen Saisonbestliste. Valerie Reggel (28), die den WM-Richtwert 2014 erfüllt hat, kam in Götzis auf 6042 Punkte.
Agnou ist erst die dritte Schweizer U20-Europameisterin. 1966 holte Meta Antenen über 80 m und im Fünfkampf den Titel, 2013 Noemi Zbären über 100 m Hürden. Anita Weyermann wurde 1994 (1500 m) und 1996 (3000 m) U20-Weltmeisterin.
Sendebezug: Radio SRF 1, Bulletin von 18:45 Uhr, 17.07.2015
Die drittbeste Schweizer Siebenkämpferin
Corinne Schneider | 6265 Punkte | 1985 |
Ellen Sprunger | 6124 Punkte | 2012 |
Caroline Agnou | 6123 Punkte | 2015 |