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Tadesse Abraham vor der Heim-EM
Aus sportaktuell vom 04.08.2014.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 19 Sekunden.
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Leichtathletik-EM Tadesse Abraham und der Traum von der Medaille

Marathonläufer Tadesse Abraham gehört an der EM in Zürich zu den grössten Schweizer Medaillen-Hoffnungen. Dabei war bis vor kurzem noch nicht klar, dass der gebürtige Eritreer für seine zweite Heimat an den Start gehen darf.

Einen Wettlauf gegen die Zeit hat Tadesse Abraham bereits vor der Heim-EM gewonnen: Ende Juni erhielt der in Eritrea geborene Marathonläufer den Schweizer Pass, Ende Juli gab auch der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) grünes Licht für den Nationen-Wechsel. Somit steht Abrahams Traum, für die Schweiz am EM-Marathon in Zürich zu starten, nichts mehr im Weg.

Uster als zweite Heimat

Abraham lebt bereits seit 10 Jahren in der Schweiz. 2004 beantragte er Asyl, weil er sich in seiner afrikanischen Heimat nicht mehr sicher gefühlt hatte. Seine erste Station in der Schweiz war Uster.

Von der drittgrössten Stadt im Kanton Zürich schwärmt Abraham in den höchsten Tönen: «In Uster fühle ich mich daheim. Hier bin ich mit der Schweiz erstmals in Berührung gekommen. Hier leben die meisten meiner Freunde und hier lernte ich auch meine Frau kennen.»

Rekordhalter am Zürich-Marathon

Seine Schweizer Leichtathletik-Karriere startete Abraham ebenfalls in Uster. Noch heute gehört er dem LC Uster an, obwohl er mit seiner Frau und seinem dreijährigen Sohn mittlerweile in Genf wohnt.

An den Europameisterschaften gehört Abraham, der am EM-Starttag (12. August) seinen 32. Geburtstag feiert, zu den grössten Schweizer Medaillen-Hoffnungen. Mit 2:07,45 Stunden hält er den Rekord beim Zürich-Marathon, aufgestellt im April 2013. Kein schlechtes Omen, auch wenn sich die Strecke des EM-Marathons topografisch wesentlich anspruchsvoller präsentieren wird.

Stellt Abraham Röthlin in den Schatten?

Gut möglich also, dass Abraham Viktor Röthlin, dem Schweizer Marathon-Aushängeschild schlechthin, an dessen letztem grossen Rennen die Show stehlen könnte. Röthlin aber sieht vor allem die Möglichkeiten, die sich mit Teamkollege Abraham an seiner Seite neu eröffnen.

«Mit Tadesse haben wir nun eine Option mehr, wir können uns absprechen und eine Taktik zurechtlegen. Jetzt ist klar: Wenn er angreift, werde nicht ich derjenige sein, der das Loch zulaufen muss», sagt Röthlin. Abraham indes macht aus seinen Medaillen-Ambitionen keinen Hehl: «Ich will nicht einfach nur teilnehmen, ich will etwas gewinnen.»

Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 04.08.14 22:20 Uhr

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