Gerade erst sorgte Eliud Kipchoge mit einem Fabelrekord für Furore: In 2:01:39 Stunden absolvierte er die 42,195 km des Berlin-Marathons. Nun wird eine der ältesten Fragen des Laufsports wieder lauter:
Fällt die magische Marke von unter 2 Stunden?
«Ja», ist sich Viktor Röthlin sicher. Der frühere Europameister und Schweizer Rekordhalter hätte dies vor Jahren noch für unmöglich gehalten. «Mittlerweile muss man sagen: Es ist möglich!» Man könne die Strassen für Läuferbeine optimieren. Trainingslehre und Material hätten sich zudem weiterentwickelt.
Die Strassen sind für Autos gebaut. Man könnte eine Strecke für Läuferbeine optimieren.
Unter «Laborbedingungen», also im Windschatten eines Autos und mit vielen Pacemakern, hatte ein Sportausrüster die 2-Stunden-Mauer durchbrechen wollen. In diesem inoffiziellen Rahmen fehlten Kipchoge nur 22 Sekunden.
Leistung von Herz und Lunge sind nach Belieben steigerbar.
Auch vom medizinischen Standpunkt aus ist das Pulverisieren der angestrebten Marke mehr als denkbar. Die Grenzen im Ausdauersport sind laut Universitätsklinik Balgrist längst nicht ausgereizt. Der ärztliche Leiter der Sportmedizin, Dr. Walter O. Frey , behauptet: Die Leistung von Herz und Lunge seien nach Belieben steigerbar. «Das Problem ist nicht der Zentralmotor, das Herz-Kreislauf-System, sondern das ‹Chassis›, der Bewegunsapparat.»
Sendebezug: SRF 1, 10 vor 10, 17.9.2018, 21:50 Uhr