Carl Lewis liess sich 1991 in Tokio bereits als Weitsprung-Weltmeister feiern. Soeben landete er nach dem 3. Versuch bei 8,91 Metern im Sand. Für den Titelkampf zwar gültig, bedeutete dieser Riesensatz aber nicht Weltrekord. Der Rückenwind blies dafür zu stark. Doch die historische Marke von 8,90 Metern von Bob Beamon aus dem Jahr 1968 wackelte.
Erst Ärger, dann Weltrekord
Lewis schien wie der sichere Weltmeister. Dass er bereits mit den Fans feierte, störte seinen Landsmann Mike Powell besonders: «Man hätte glauben können, der Wettkampf sei entschieden und vorbei. Das hat mich geärgert.»
Powell bündelte seine Energie und sprang im 4. Versuch völlig überraschend auf 8,95 Meter – bei nur sehr leichtem Rückenwind. Nun war der Rekord doch noch gebrochen, wider Erwarten nicht von Lewis, sondern von Powell.
Niemand kommt heran
Zittern musste der Mann aus Philadelphia trotzdem noch: Lewis sprang im 4. Versuch auf 8,87 Meter. Doch die drittbeste Weite der Geschichte (mit erlaubtem Rückenwind) reichte für Lewis nur zu WM-Silber.
In den 29 Jahren seit dem Rekord kam kein Weitspringer dem Rekord mehr nahe. 8,74 m ist die Bestweite seit Powells Traumsprung. Es könnte also noch eine ganze Weile dauern, bis ein Weitspringer wieder vom Weltrekord träumen darf.