Jonathan Kazadi kam am 9. Juni 1991 zur Welt. Drei Tage später feierten die Chicago Bulls mit Überflieger Michael Jordan ihren 1. Titel in der NBA. 7 Jahre danach, als die Bulls auf dem Weg zu ihrem 6. Triumph waren, sass in Bümpliz auch klein Jonathan vor dem Fernseher und fieberte mit. Eine wegweisende Erfahrung.
«Ich habe Jordan und die Bulls gesehen und für mich war klar: Ich möchte auch Basketball spielen», sagt der heute 29-jährige Kazadi. Und der Berner konnte seinen Traum verwirklichen.
Der einsame Deutschschweizer
Über Fribourg Olympic, Orléans und Valladolid kam Kazadi 2019 zu Lille Métropole Basket. Dort steht der 1,95-m-Mann, der auf der Position des Point Guards spielt, noch heute unter Vertrag. Zudem ist er als einziger deutschschweizer Spieler eine feste Grösse in der Nati.
Diese befindet sich aktuell in der EM-Qualifikation und feierte jüngst einen 92:90-Coup gegen Serbien. Bei diesem Sieg brillierte Kazadi mit 23 Punkten, 8 Rebounds und 7 Assists.
Am Montagnachmittag will die Schweiz mit einem Erfolg gegen EM-Co-Gastgeber Georgien den Traum von der Endrunden-Teilnahme am Leben erhalten.
Hatte gegen Serbien Dusan Mladjan mit seinem Wurf kurz vor der Sirene für die Entscheidung gesorgt, ist vielleicht Kazadi gegen die Georgier der gefeierte Mann. Denn der Sohn einer Schweizer Mutter und eines aus dem Kongo stammenden Vaters drückt sich nicht vor der Verantwortung.
Er hat ein gesundes Selbstvertrauen.
«Er hat ein gesundes Selbstvertrauen», attestiert ihm Lukas Berther, seines Zeichens Mentor und 1. Coach von Kazadi. Und Berther fügt an: «Trotzdem überschätzt er sich nicht. Er ist auf dem Boden geblieben.»
Mit der Schweizer Nati möchte Kazadi aber abheben – am liebsten an die EM-Endrunde.