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Turnier mit Zuschauern Gstaad als Vorreiter und Wegbereiter

Seit einem Jahr finden Sportveranstaltungen durch die Corona-Pandemie ohne Zuschauer statt. In Gstaad will man dies ändern.

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie sind die Stadien wie leergefegt. Während viele Sportveranstaltungen vor leeren Rängen ausgetragen werden können, liegt die Kultur- und Veranstaltungsbranche nahezu brach. Und noch dürfte eine Rückkehr zur Normalität, wie wir sie kennen, ein ganzes Stück weit entfernt sein.

Veranstalter versuchen deshalb zunehmend Wege zu finden, Events mit Zuschauern trotz der anhaltenden Pandemie durchzuführen. In Tel Aviv fanden Anfang März beispielsweise erste Konzerte statt, bei denen nur geimpfte Personen Zutritt erhielten. In Barcelona besuchten jüngst 5000 Menschen ein Konzert. Sie alle mussten im Vorfeld einen negativen Schnelltest vorweisen.

Vergleichbare Pläne hegen derzeit auch die Organisatoren des World-Tour-Turniers in Gstaad. Im vergangenen Jahr musste der Major-Series-Event im Berner Oberland Corona-bedingt abgesagt werden. Heuer soll er ab dem 6. Juli stattfinden – mit Zuschauern.

Covid-19-Zertifikat als Türöffner?

Wie das genau funktionieren soll, ist aktuell noch nicht vollständig ausgearbeitet. Doch beim Bundesamt für Gesundheit befasst man sich derzeit mit dieser Thematik, sagt Roy Salveter, der beim BAG für den Sport zuständig ist. Diskutiert wird ein sogenanntes Covid-19-Zertifikat, das bis Juni zur Verfügung stehen könnte. «Mit diesem liesse sich bei der Einlasskontrolle der Impf- respektive Teststatus überprüfen», so Salveter.

Beim Beachvolleyball-Turnier in Gstaad laufen die Planungen genau in diese Richtung. «Wir bemühen uns darum, eine Art Testevent zu sein, auch als Vorzeigeprojekt für andere», bestätigt Turnierdirektor Ruedi Kunz. Aktuell sieht er sich noch mit vielen offenen Fragen konfrontiert:

  • Welches Testverfahren soll zur Anwendung kommen?
  • Was ist mit geimpften Personen?
  • Welche Regeln gelten für Kinder unter 12 Jahren?

Von der Ungewissheit abschrecken lässt sich das OK nicht – im Gegenteil. Viele Dinge sind bereits aufgegleist. So soll in der Curlinghalle ein Testzentrum entstehen. Und mit der Schulthess Klinik haben die Organisatoren auch bereits einen medizinischen Partner an Bord.

Finanziell wird sich der ganze Aufwand für das Turnier nicht bezahlt machen. Kunz spricht von einem «Hoselupf», die ganzen Tests dürften rund 200'000 Franken kosten.

Radio SRF 3, 01.04.2021, 16:50 Uhr ; 

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