Manchmal kommt er sich vor wie im falschen Film. Die Biathlon-Kollegen seiner Güteklasse hetzen von Medientermin zu Medientermin, werden von Sponsoren hofiert und von den Fans verehrt. Der Oberwalliser dagegen bekommt nach seinen diversen Top-10-Resultaten in diesem Winter nicht viel mehr als ein paar Schulterklopfer von den eigenen Betreuern als Anerkennung.
«Es ist manchmal definitiv frustrierend», gibt der 29-Jährige offen zu. Nicht nur das eigene Ego leidet. Weger findet keinen Kopf-Sponsor, auch andere verfügbare Plätze bleiben leer. Obwohl er als momentan 11. des Gesamtklassements seine beste, weil konstanteste Saison abliefert.
«Biathlon-Sport hat nicht die gleiche Tradition»
Dieser 11. Gesamtrang ist deshalb so hoch einzuschätzen, weil die Konkurrenz im Biathlon grösser ist als in den meisten anderen Outdoor-Wintersportarten. Dem grossen TV-Markt in Deutschland sei Dank, hat Biathlon in den letzten 25 Jahren einen beispiellosen Aufstieg erlebt.
Davon ist in der Schweiz freilich wenig zu spüren. «Die Schweizer können den Biathlon-Sport gar noch nicht so gut kennen wie zum Beispiel den Ski-Sport, mit dem sie aufgewachsen sind», so Weger. Deshalb sei es auch schwierig, einen 4. oder 5. Rang einzuschätzen.
Ein Podestplatz ist überfällig
Gleichwohl weiss auch Weger, dass wohl nur ein Podestrang, am besten an einer WM, helfen würde, um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen. Rund 7 Jahre ist es her, seit der Obergommer seinen bislang letzten Top-3-Rang erreicht hat. Seither ist er unzählige Male nah dran gewesen, auch an den Olympischen Spielen in Pyeongchang.
Seine Suche ist deshalb auch eine nach dem perfekten Tag, an dem alle Puzzleteile perfekt ineinandergreifen, wo Material, Schiessleistung und Laufform stimmen. Der Sprint am Samstag bietet die erste von vier solchen Gelegenheiten an der WM im schwedischen Östersund.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 07.03.2019 16:10 Uhr