Dass die Schweizer Handballer an der WM in Ägypten dabei sind, verdanken sie den Forfaits anderer Teams. Allerdings wurden sie aufgrund der Corona-Pandemie auch unverschuldet darum gebracht, sich auf sportlichem Weg für die Endrunde zu qualifizieren. Die Playoffs gegen Island fielen dem Coronavirus zum Opfer, der Traum von Ägypten schien bereits geplatzt.
Wir konnten der Welt beweisen, dass wir mit solchen Gegnern nicht nur mithalten können.
Nun ist die Schweiz aber doch noch an der WM dabei und rechtfertigte die Teilnahme mit dem 20:18-Sieg gegen die Isländer endgültig.
Der Erfolg gegen die Nordländer ist für Torhüter Nikola Portner mit Blick auf die abgesagten Playoffs eine besondere Genugtuung: «Wir wussten damals, dass wir eine Chance gehabt hätten. Jetzt konnten wir der Welt beweisen, dass wir mit solchen Gegnern nicht nur mithalten können.»
Portner selbst hatte mit einer überragenden Leistung massgeblichen Anteil am Coup gegen die Isländer. Der 27-Jährige wollte nach der Partie aber nicht über sich sprechen: «Jeder hat gekämpft. Ich bin so stolz auf das Team und stolz darauf, das Schweizer Kreuz auf der Brust tragen zu dürfen.»
Schmid und Suter loben die Defensive
Für Andy Schmid war es die gesamte Defensive, die den Grundstein zum Sieg gelegt hat: «Es war ein Abnützungskampf. Was unsere Spieler heute hinten geleistet haben, war beeindruckend.» Trainer Michael Suter schlug in die gleiche Kerbe: «Wir haben unsere defensive Leistung vom Frankreich-Spiel noch einmal getoppt.»
Im Gegensatz zur knappen 24:25-Niederlage gegen die Franzosen stand die Schweiz dieses Mal als Sieger da. «Wir wollten diesen Erfolg unbedingt nach Hause bringen. Dank einer guten Deckung und einem unglaublich starken Nikola Portner ist uns dies gelungen», so Suter.
Portugal ist ein ähnliches Kaliber, da geben wir wieder Vollgas.
Nach einer laut Suter «weiteren ganz verrückten Geschichte unseres WM-Abenteuers» geht es bereits am Freitag gegen Portugal weiter. Das Selbstvertrauen der Schweizer ist noch einmal grösser geworden. «Wir befinden uns gerade auf einer Welle. Portugal ist ein ähnliches Kaliber, da geben wir wieder Vollgas», verspricht Schmid.