Der Spielplan will es, dass die Schweiz die entscheidende Partie der EM-Qualifikation am Sonntag gegen Serbien auswärts bestreitet. Trotz der guten Ausgangslage (eine Niederlage mit 4 Toren Unterschied würde reichen) erwartet das Team von Michael Suter in Novi Sad ein heisser Tanz.
Die zweitgrösste Stadt des Landes ist Schauplatz der Affiche. Die 8000 Zuschauer fassende Spens-Arena dürfte voll sein, das handballverrückte Publikum dürstet nach einer weiteren Teilnahme an einer Endrunde.
Exploit vor 7 Jahren
Rückblende: Im Januar 2012 findet die EM in Serbien statt. Aufgeputscht durch das euphorische Heimpublikum schwingt sich die Gastgeber-Mannschaft zu Glanzleistungen auf, dominiert die Gruppenphase und besiegt im Halbfinal Kroatien. Der Final vor 20'000 Fans in Belgrad geht gegen Dänemark zwar knapp verloren, doch die Spieler werden dennoch wie Helden gefeiert.
Seither ist es wieder ruhiger geworden um die Serben. An der WM vor einem halben Jahr lag noch Platz 18 drin. Und in der EM-Quali gelang erst im fünften Spiel mit einem 37:26 über Belgien der Befreiungsschlag.
Team von Söldnern
Die meisten Akteure sind im Ausland engagiert. Aus dem aktuellen Kader spielen nur gerade drei in der Heimat. Die geringe Bedeutung der eigenen Liga ist jedoch kein Gradmesser für die Qualität des Nationalteams.
Besonders aufpassen muss die Schweiz auf Barcelonas Nemanja Ilic, dem mit 26 Treffern besten Skorer. Beim Unentschieden gegen Kroatien im April gelang dem Team von Trainer Nenad Perunicic ausserdem eine geschlossene Mannschaftsleistung. Dies ebenfalls vor heimischem Anhang in Belgrad.
Die Schweiz ist also gewarnt. Coach Suter ist aber dennoch zuversichtlich, dass sein junges Team die Bewährungsprobe vor den heissblütigen Fans in Novi Sad bestehen wird. «Wir müssen das ausblenden», sagt er. Und zählt auf die Erfahrung von Andy Schmid, der zuletzt gegen Kroatien über die Hälfte der Schweizer Tore erzielte: «Er gibt uns eine unglaubliche Sicherheit.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 12.06.2019, 17:55 Uhr