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Kunstturnen Eddy Yusof - Erst die Pflicht, nun die Kür

Es war seine erste WM - und dort hat er gleich tüchtig für Furore gesorgt. Im «sportpanorama» erklärt Kunstturner Eddy Yusof, weshalb er erst seit diesem Sommer voll auf den Sport setzt und warum nun auch er «chrampfen» muss.

Mit der Final-Qualifikation im Team-Wettbewerb haben die Schweizer Kunstturner in China für das beste Resultat seit 40 Jahren gesorgt. Damit hätten sie nicht gerechnet, erklärt Eddy Yusof, der massgeblich zur historischen Leistung beitrug. «Wir haben eher Witze darüber gemacht», schmunzelt er. «Im Final konnten wir mit der Steigerung vom 8. auf den 7. Rang zeigen, dass die Qualifikation nicht nur Glück war.

Erst die Schule, dann der Sport

Der 20-Jährige nahm in China an seiner ersten WM teil. Überhaupt ist 2014 das Jahr, in dem Yusof in der Elite angekommen ist. Im August holte er im Mehrkampf, am Boden und Barren den Schweizermeister-Titel. Seit September erst trainiert er im Nationalen Leistungszentrum in Magglingen als Profi, zuvor absolvierte er eine KV-Lehre und trainierte im regionalen Ausbildungszentrum in Rümlang. Im Seeland steigerte er seinen Trainingsumfang von 24 auf 30 Stunden pro Woche.

Der Plan ging auf

Der Verband hätte es lieber gesehen, wenn der talentierte Turner schon vorher voll auf den Sport gesetzt hätte. Doch die Lehre abzuschliessen, war ein bewusster Entscheid. «Ich bin froh, mich so entschieden zu haben, denn es ist nun alles richtig verlaufen.»

Zum Turnen kam der Sohn einer Schweizerin und eines Malayen über den Bruder. «Ich war ein aktives, fast hyperaktives Kind», erklärte Yusof. Sein Bruder habe mit Turnen begonnen und er «wollte immer mitpurzeln». Dabei wurde der Trainer auf ihn aufmerksam.

Erst verspielt, nun fokussiert

Zunächst sei ihm alles sehr leicht gefallen. «Ich war im Gegensatz zu andern mit recht viel Talent gesegnet. Ich war weniger ein 'Chrampfer', sondern mehr der Verspielte. Doch im Teenager-Alter merkte ich, dass auch ich arbeiten musste.» Heute bezeichnet er sich selber als Wettkampftyp. «Ich kann am Wettkampf, unter Nervosität, meine beste Leistung abrufen.»

Das hat er an der WM in Nanning eindrücklich gezeigt. «Abgesehen vom Sprung ist mir alles gut gelungen. Ich habe einen guten Job fürs Team gemacht und darauf bin ich sehr stolz.» Das nächste Ziel ist daher klar: Die gute Leistung an der WM 2015 in Glasgow zu wiederholen.

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