Der League-of-Legends-(LoL)-Weltmeisterschaftsfinal, der diesen Sonntag in Paris vor rund 15'000 Zuschauern stattgefunden hat, war alles andere als ein spannender Wettkampf – es war eine Machtdemonstration. Das chinesische Team FunPlus Phoenix hat mit seinen europäischen Gegnern von G2 Esports kurzen Prozess gemacht: Mit einem 3:0 war der Best-of-5-Final nach gut 1,5 Stunden Spielzeit entschieden.
Die LoL-Geschichtsschreibung scheint sich 2019 zu wiederholen. Bereits zum 2. Mal in Folge geht der Weltmeistertitel nach China. Auch 2018 standen sich mit Fnatic und Invictus Gaming Europäer und Chinesen gegenüber. Auch letztes Jahr unterlag das europäische Team Fnatic Invictus Gaming im Final mit einem 0:3.
Dass die chinesischen Teams die Weltrangliste anführen, ist eine kleine Sensation, haben doch seit 2013 südkoreanische Teams die Meisterschaft dominiert und den Titel gewonnen. Einzig 2011 bei der ersten LoL-Weltmeisterschaft konnte mit Fnatic ein europäisches Team den Titel gewinnen.
Halbfinal mit Zuschauerrekord
Entschädigung für den eher unspektakulären Final in Paris gab es bereits vergangene Woche im Halbfinal in Madrid. Dort trafen die beiden Teams SK Telecom 1 und G2 Esports aufeinander. Das koreanische Team SK Telecom 1 galt als Favorit, es ist mit drei Weltmeistertiteln das erfolgreichste LoL-Team weltweit und hat mit Lee «Faker» Sang-hyeok den aktuell besten League-Spieler unter Vertrag.
In nervenaufreibenden 4 Spielen schlug G2 Esports den Favoriten von SK Telecom 1 mit 3:1 und sicherte sich somit einen Platz im Final. Pünktlich zum 4. und alles entscheidenden Duell im Halbfinal wurde ausserdem mit fast 4 Millionen gleichzeitigen Streams ein neuer Zuschauerrekord aufgestellt, dabei werden die chinesischen Streams noch nicht einmal mitgezählt. Zum Vergleich: Die Fortnite Weltmeisterschaft 2019 hatte rund 2,3 Millionen Zuschauer.
Sendebezug: Radio SRF Virus, Nachmittag, 11.11.2019, 15:30 Uhr