Nach zähen Verhandlungen mit dem Internationalen Olympische Komitee (IOC) erteilte die NHL am Montag einer notwendigen Unterbrechung der Saison 2017/18 eine Absage. «Wir betrachten die Sache damit als offiziell abgeschlossen», hiess es in der Mitteilung.
Die überwältigende Mehrheit der Klubs ist vehement dagegen, den Spielbetrieb zu unterbrechen.
Letztmals fanden Olympische Winterspiele 1994 in Lillehammer ohne die Cracks aus der besten Eishockeyliga der Welt statt. «Die überwältigende Mehrheit der Klubs ist vehement dagegen, den Spielbetrieb zu unterbrechen», schreibt die NHL auf ihrer Website.
Ein weiterer wichtiger Punkt neben Sorgen wegen der Pause sowie der Notwendigkeit eines komprimierten Spielplans war das Thema Geld. Das IOC hatte zuletzt erklärt, sich anders als bei den fünf vorherigen Spielen ab 1998 nicht mehr an den Reise- und Versicherungskosten der NHL-Stars zu beteiligen.
Eine Rolle dürfte auch spielen, dass Südkorea im Gegensatz zu den letzten beiden Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver und 2014 in Sotschi kein traditioneller Eishockeymarkt mit entsprechenden Werbemöglichkeiten ist.
Grosse Nationen mit «B-Teams»
Damit werden die grossen Nationen erstmals seit 1994 mit eigentlichen B-Teams antreten müssen. Sportliche Profiteure könnten Russland und andere Länder mit vielen Spielern in der KHL sein.
Die Schweiz wird auf Stars wie Roman Josi, Nino Niederreiter oder Luca Sbisa verzichten müssen. Umgekehrt könnte für Spieler, die mit einem Transfer nach Europa liebäugeln, die Aussicht auf eine Olympia-Teilnahme verlockend sein.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 3.4.2017, 22:35 Uhr