Mehrere skandalöse Entscheidungen der Ring- und Punktrichter hatten in Brasilien für Unmut gesorgt. Der Ire Michael Conlan warf dem Weltverband Aiba damals noch im Ring Betrug vor.
Die Untersuchung unter Sportrechtler Richard McLaren zeigte nun «ein System zur Manipulation durch Offizielle» auf. Die Verantwortung für die Kultur «der Angst, Einschüchterung und des Gehorsams bei Ring und Punktrichtern» schreibt McLaren der Aiba und deren damaligen Führungskräften zu.
Der damalige Weltverbandspräsident Ching-Kuo Wu aus Taiwan und der französische Exekutivdirektor Karim Bouzidi seien «Schlüsselfiguren» für das Klima der Korruption gewesen.
Genaue Anzahl manipulierter Kämpfe unbekannt
Wie viele Kämpfe genau manipuliert worden seien, konnten McLaren, der mit seinem Bericht zum systematischen Staatsdoping in Russland bekannt geworden war, und sein Team nicht herausfinden. Die Aiba, die nach zahlreichen Skandalen das olympische Turnier in Tokio nicht ausrichten durfte, versprach, juristische Schritte zu prüfen.