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Olympische Spiele Zika-Virus und Olympia: Verbände reagieren unterschiedlich

Der grassierende Zika-Virus stellt auch für die Olympischen Sommerspiele in Brasilien eine latente Gefahr dar. Während Kenia offenbar einen Verzicht auf Rio 2016 in Erwägung zieht, ist dies für Swiss Olympic zurzeit kein Thema.

Am Dienstag sorgte das kenianische Olympische Komitee (KOC) für Aufsehen: Es erwägt einen Verzicht auf die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen, sollte sich die Ausbreitung des Zika-Virus zu einer Epidemie entwickeln. «Wir werden das Risiko für unsere Athleten nicht eingehen, sollte sich das Virus weiter ausbreiten», erklärte KOC-Präsident Kipchoge Keino. Offizielle krebsten jedoch später zurück und sagten, dass es noch zu früh für einen Entscheid sei.

Unser Medical Team hat die Gefahr durch Mücken schon seit Monaten auf dem Radar und nicht erst seit ein paar Wochen.
Autor: Alexander Wäfler Leiter Medienteam Swiss Olympic
Ein Gemeindearbeiter sprayt Insektizide im Sambodrom, wo nun der Karneval und im August das Bogenschiessen stattfindet.
Legende: Kampf an allen Fronten Ein Gemeindearbeiter sprayt Insektizide im Sambodrom. Reuters

Deutsche wollen trotzdem nach Rio

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) überlegt trotz der Zika-Epidemie in Brasilien nicht, die Teilnahme an den Sommerspielen abzusagen. «Derzeit gibt es dazu keine Veranlassung», sagte der leitende Olympiaarzt Bernd Wolfarth gegenüber Reuters.

Der DOSB orientiere sich an den Reisewarnungen der nationalen und internationalen Behörden. Derzeit gibt es eine Warnung für Schwangere für Länder Süd- und Mittelamerikas.

Swiss Olympic setzt auf Insektenschutzmittel

Ähnlich klingt es auf Nachfrage von SRF bei Alexander Wäfler, dem Leiter des Medienteams von Swiss Olympic. «Unser Medical Team hat die Gefahr durch Mücken, die nicht nur den Zika-Virus, sondern auch andere Viren übertragen können, schon seit Monaten auf dem Radar und nicht erst seit ein paar Wochen.»

Der Zika-Virus

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Das durch Stechmücken übertragene Zika-Virus steht im Verdacht, bei einer Infektion von Schwangeren Schädelfehlbildungen beim ungeborenen Kind auszulösen. Am Montag vergangener Woche hatte die Weltgesundheitsorganisation wegen der rasanten Ausbreitung des Virus den «weltweiten Gesundheitsnotstand» ausgerufen.

Da es keinen Impfstoff gibt, setzt die Schweizer Olympiamannschaft zur Vorbeugung ebenso wie die deutsche vor allem auf Insektenschutz. Im Vordergrund stehen Mittel, die sowohl auf die Haut als auch auf die Kleidung aufgetragen werden können, erklärt Wäfler.

IOC hat keine Bedenken

Wie sich die Situation im August darstellt, wenn die Sommerspiele beginnen, ist noch nicht vorherzusagen. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) wird nach Angaben seines Präsidenten Thomas Bach «alles dafür tun, um die Gesundheit aller Teilnehmer zu garantieren».

Allerdings rechnet Bach offenbar nicht mit schwerwiegenden Problemen während der Olympischen Spiele. Er verwies dabei auf die günstigen klimatischen Bedingungen. Die Spiele vom 5. bis 21. August finden im brasilianischen Winter statt.

Sendebezug: SRF 1, Tagesschau, 8.2.2016, 19:30 Uhr

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