«Im Moment habe ich ziemlich kalt», gestand Stefan Küng mit einem Lachen auf die Frage, ob dies der schönste Moment seiner Profi-Karriere sei. Die garstigen Bedingungen während des Strassenrennens in Yorkshire hatten Spuren hinterlassen. «Deshalb ist es noch schwierig, über solche Dinge nachzudenken.»
Der Thurgauer hat keine einfache Zeit hinter sich. In den grossen Rennen konnte er selten liefern und musste sich dafür mit Schlagzeilen wie «Warum Küng den Schweizer Radsport nicht retten kann» ( NZZ ) herumschlagen.
Solche Momente wie heute zeigen mir, dass ich einer der Besten der Welt bin.
«Ich hatte in den letzten Jahren viele Rückschläge zu verkraften», so Küng. «Und logisch hätte ich mir auch beim WM-Zeitfahren (Platz 10, d. Red.) mehr ausgerechnet. Doch ich habe nie gesagt, dass ich der neue Cancellara werde.»
Selbstvertrauen als Schlüssel
Dieser Druck sei von anderen aufgebaut worden. Er habe aber auch dank einem guten Umfeld die Kritik immer einstecken können. «Ich bin ein sehr ehrgeiziger Athlet und lasse mich nicht so schnell unterkriegen.»
Anders als beim Zeitfahren war Küng ohne viel Kredit ins Strassenrennen gestartet – und ausgerechnet da hat der 25-Jährige nun geliefert. Dieser Erfolg soll die Türe aufstossen für mehr: «Es klingt vielleicht blöd, aber solche Momente wie heute zeigen mir, dass ich einer der Besten der Welt bin. Manchmal reicht bereits dieses Selbstvertrauen.»
Sendebezug: SRF info, sportlive, 29.09.19, 14:50 Uhr