Den 2. Rang verpasste Cancellara nur um 2,25 Sekunden. Es wäre seine erste Silbermedaille im Zeitfahren gewesen. Viermal (2006, 2007, 2009 und 2010) hatte er den Titel geholt; 2005 und 2011 hatte er jeweils Bronze gewonnen.
Der Berner war auf dem weitgehend flachen 57-km-Kurs von Montecatini Terme nach Florenz schnell gestartet. Bei der ersten Zwischenzeit lag der Schweizer noch einen Hauch vor Tony Martin in Führung, doch dann büsste der Schweizer kontinuierlich Zeit ein und hatte bald keine Aussicht mehr auf seinen 5. Titel.
Vorsprung auf Wiggins eingebüsst
Dagegen schien er auf Silberkurs. Sein Vorsprung auf Zeitfahr-Olympiasieger Bradley Wiggins (Gb) betrug bei der zweiten Zeitmessung 26 Sekunden. Doch der britische Tour-de-France-Sieger von 2012 drehte auf und lieferte sich mit dem Schweizer einen Kampf um Sekunden.
Obwohl Cancellara über die besser werdenden Zeiten des vor ihm gestarteten Wiggins hätte informiert sein sollen, kam dieser Vorteil gemäss dem Berner nicht richtig zum Tragen. «Das Schlimmste war, dass ich praktisch die ganze Zeit alleine fahren musste. Ich hatte kaum Kontakt zum Begleitfahrzeug und wusste nie genau, wie ich im Rennen liege», so Cancellara. Warum die Kommunikation nicht funktionierte, erläuterte er nicht.
Martin holt Hattrick
Tony Martin verteidigte seinen Titel souverän und sicherte sich sein 3. WM-Gold in Folge. Der Deutsche, der an der Vuelta noch gegen Cancellara verloren hatte, setzte sich mit dem Stundenmittel von 52,2 km/h durch. Schon in Kopenhagen 2011 hatte die Reihenfolge Martin-Wiggins-Cancellara gelautet.
Martin hatte seinen Fokus komplett auf das Zeitfahren gelegt, Cancellara betrachtete den Kampf gegen die Uhr hingegen auch als Training für das Strassenrennen vom Sonntag.
Die letzten Weltmeister im Zeitfahren
2013 | Tony Martin (De) |
2012 | Tony Martin (De) |
2011 | Tony Martin (De) |
2010 | Fabian Cancellara (Sz) |
2009 | Fabian Cancellara (Sz) |
2008 | Bert Grabsch (De) |
2007 | Fabian Cancellara (Sz) |
2006 | Fabian Cancellara (Sz) |
2005 | Michael Rogers (Au) |
2004 | Michael Rogers (Au) |
2003 | Michael Rogers (Au) |
2002 | Santiago Botero (Kol) |
2001 | Jan Ullrich (De) |
2000 | Sergej Hontschar (Ukr) |