Die diesjährige Tour de France steht unter besonderen Vorzeichen. Mit über zweimonatiger Verspätung wird die grösste Landesrundfahrt der Welt am Samstag in Angriff genommen.
Die Tour der France ist für die Franzosen ‹too big to fail›.
Vor dem Auftakt der «Grande Boucle» äussern sich die SRF-Radsport-Kommentatoren Claude Jaggi und Marco Felder ...
- ... über eine Tour voller Fragezeichen: Für Jaggi stellt sich die Frage, ob die Rundfahrt überhaupt beendet werden kann. «Es ist eine Fahrt ins Ungewisse», meint er. «Das Wichtigste ist aber, dass es los geht.» Felder ergänzt, dass das Rennen das Wichtigste im Radsport überhaupt sei – und für die Teams vor allem finanziell bedeutsam.
- ... zur Frage, ob die Tour überhaupt beendet werden kann: «Die Tour de France ist für die Franzosen sozusagen ‹too big to fail›. Man unternimmt alles, damit man nach 3 Wochen in Paris einfahren kann», ist sich Felder sicher. Weil Paris als Corona-Hotspot gilt, kann sich Jaggi auch vorstellen, dass die Tour nach der zweitletzten Etappe beendet und Paris ausgelassen wird.
Reichenbach traue ich einen Top-10-Platz im Gesamtklassement zu – wenn er Freiheiten bekommt.
- ... über die Favoriten: Für Jaggi gehören der diesjährige Dauphiné-Zweite Thibaut Pinot und Primoz Roglic zu den ganz grossen Favoriten. Felders Favorit des Herzens ist Pinot. Bei beiden ganz oben auf der Liste ist aber natürlich auch Vorjahressieger Egan Bernal.
- ... die 4 Schweizer an der Tour: Felder traut Marc Hirschi und Michael Schär einen Etappensieg zu, wenn sie sich zur richtigen Zeit in der richtigen Fluchtgruppe aufhalten. Jaggi sieht Stefan Küng und Sébastien Reichenbach vor allem in der Helfer-Rolle von Pinot. «Aber Reichenbach traue ich einen Top-10-Platz im Gesamtklassement zu – wenn er Freiheiten bekommt. Und Küng kann natürlich im Zeitfahren zuschlagen.»