Bei Tempo 80 war der australische BMC-Profi Richie Porte am Sonntag in einer Linkskurve zu Fall gekommen. Zuvor hatte es auf derselben Etappe bereits Robert Gesink, Manuele Mori und den Gesamtzweiten Geraint Thomas erwischt.
Dass Porte dabei «nur» mit einem Becken- und einem Schlüsselbeinbruch davon gekommen ist, grenzt an ein Wunder. Bilder von der Erstversorgung auf der Strasse hatten noch Schlimmeres vermuten lassen.
Es war sehr rutschig und ich denke, die Veranstalter haben bekommen, was sie wollten.
Daniel Martin, der beim Crash von Porte mitgerissen worden war, das Rennen danach aber ohne schwere Blessuren fortsetzen konnte, fand nach der Königsetappe deutliche Worte. «Es war sehr rutschig und ich denke, die Veranstalter haben bekommen, was sie wollten», so der Ire, der im Gesamtklassement an 9. Stelle liegt.
Ist das Limit erreicht?
Nicht ganz so drastisch wie Daniel Martin formulierte Tony Martin seine Kritik. «Wenn die Organisatoren ein bisschen an die Gesundheit der Fahrer denken würden, dann könnte man sich solche Abfahrten sparen», so der Deutsche.
Seit Jahren geht bei den Veranstaltern der Trend dahin, immer noch eine grössere Show zu bieten. So wurden bei der Tour in der Vergangenheit auch Kopfsteinpflaster-Passagen eingebaut. Beim Giro d'Italia wollten die Organisatoren den besten Abfahrer mit einem Preis belohnen. Erst nach heftiger Kritik aus dem Fahrerlager wurde das Vorhaben wieder verworfen.
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Sendebezug: SRF zwei, sportpanorama, 09.07.2017, 18:15 Uhr