Reformen im Bahnradsport - Mit einem Reserve-Vierer an die EM und vielen neuen Plänen

Die olympische Sportart Bahnrad wird mit den Europameisterschaften ab Mittwoch nach dem Corona-Tiefschlaf kurzzeitig zu neuem Leben erweckt.

Führt das EM-Rumpfteam als Routinier an

Der 30-jährige Ostschweizer Claudio Imhof.

Keystone

Die Freude über die Rückkehr des Bahnradsports wird nicht lange währen. Nach den kontinentalen Titelkämpfen in Plovdiv im Süden Bulgariens ist bereits wieder Schluss. Weltcup-Rennen stehen in diesem Winter keine an, stattdessen wird der Bahn-Kalender auf den Kopf gestellt.

Ab April 2021 soll der Nations Cup mit Stationen in Wales, Hongkong und Kolumbien lanciert werden. Um die WM-Medaillen geht es nicht wie gewohnt im Februar, sondern erst im Oktober in Turkmenistan.

Ausgedünntes EM-Starterfeld

Doch zunächst wird ab Mittwoch die EM unter besonderen Vorzeichen ausgetragen. Aufgrund der Corona-Pandemie entsandten längst nicht alle Nationen eine Delegation: Deutschland und Frankreich bleiben dem Anlass fern.

Beim ersten internationalen Treffen seit über 8 Monaten fehlen mit Théry Schir, Cyrille Thièry, Robin Froidevaux, Mauro Schmid, Alex Vogel und Stefan Bissegger auch im Schweizer Aufgebot bewährte Kräfte. Der Bahnvierer, das Aushängeschild von Swiss Cycling, tritt in stark veränderter Besetzung an.

Das Schweizer Team und seine Chancen

Die Routiniers Claudio Imhof und Tristan Marguet führen die Schweizer Mannschaft in Bulgarien an. Imhof ist in der Einzelverfolgung eine Topleistung zuzutrauen. Dagegen strebt Marguet im Madison mit Lukas Rüegg eine Spitzenklassierung an. In der Vierer-Konkurrenz gelangt mit Dominik Bieler ein 19-jähriges Talent zum Einsatz, das im Hinblick auf Olympia 2024 aufgebaut werden soll.

Bei den Frauen ruhen die Hoffnungen auf Aline Seitz. Die endschnelle Aargauerin dürfte im Scratch die besten Aussichten besitzen.